Mittwoch, 2. März 2011

Verhütung in Schweden - eine Straftat

Am 2. März 1911 wurde der Arzt Anton Nyström zu einer Geldstrafe verurteilt, weil er einen öffentlichen Vortrag über Verhütung hielt, wobei das Problem nicht nur das Thema als solches war, sondern auch Vorträge für die Bürger von Regierungsseite sehr negativ gesehen wurden.

Bekannt wurde Anton Nyström jedoch, weil er der erste Schwede war, der sich als Agitator der Arbeiterklasse für die Anerkennung der Homosexualität aussprach. Er sah es als seine Pflicht an mit Vorträgen gegen Alkoholismus, Kriminalität, asoziales Verhalten und Vorurteile in Schweden vorzugehen.

Da es für Anton Nyström extrem wichtig war, dass auch das Volk eine Allgemeinbildung erhält, schuf er einen Verein, der Populärwissenschaft bei öffentlichen Vorträgen verbreitete und damit der erste Verfechter der schwedischen Volkshochschulen wurde. Sein Verein wurde 1913 offiziell anerkannt und staatlich unterstützt, was dazu führte, dass die Arbeiterklasse in ganz Schweden einen kostenlos Zugang zu modernem Wissen bekam.

Noch heute ist der Name Anton Nyström wenig bekannt in Schweden, obwohl er bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts für die Schaffung von Gewerkschaften und für Religionsfreiheit kämpfte. Er forderte, unter anderem, dass Kirche und Staat vollkommen getrennt werden müssen, was erst am 1. Januar des Jahres 2000 endgültig durchgesetzt wurde.

2. März 1880: Ivar Kreuger, der meist gehasste Schwede und sein Selbstmord
2. März 1913: Die Centerpartiet (Zentrumspartei) in Schweden

Copyright: Herbert Kårlin

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