Dienstag, 10. Mai 2011

Rechtsverkehr in Schweden

Am 10. Mai 1963 beschloss das schwedische Parlament den Rechtsverkehr auf schwedischen Straßen einzuführen, obwohl sich nach der vorherigen Volksbefragung 83 Prozent der Schweden gegen den Rechtsverkehr ausgesprochen hatten und es keine wissenschaftlichen Ergebnisse gab, die belegten, dass der Linksverkehr gefährlicher war als der einzuführende Rechtsverkehr. Die Umstellung dauerte mehrere Jahre, so dass der Rechtsverkehr in Schweden erst am 3. September 1967 um fünf Uhr morgens eingeführt wurde.

Die Frage nach Rechtsverkehr und Linksverkehr war in Schweden jedoch nicht ganz neu, denn bereits 1718 wurde erstmals der Rechtsverkehr per Gesetz eingeführt. Erstaunlicher Weise hielt sich dieses Gesetz nur relativ kurze Zeit, denn bereits 1734 wurde das Gesetz geändert und der Linksverkehr wieder eingeführt, der zu jener Zeit auch in Finnland Gesetz war.

Das Problem mit Rechtsverkehr und Linksverkehr war in Schweden anderer Natur als in Großbritannien, denn in Schweden wurden überwiegend Fahrzeuge verkauft, bei denen das Steuer auf der linken Seite lag und nicht rechts wie in Großbritannien. Hinzu kam, dass sowohl der Nordische Rat als auch der Europarat in jenen Jahren zur Vereinheitlichung des internationalen Straßenverkehrs riet und damit zum Rechtsverkehr. Wobei Volksbefragungen, die der Politik bei Entscheidungen helfen sollen, in Schweden ohnehin nicht ernst zu nehmen sind, da sich bisher keine Partei je daran gebunden fühlte.

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Copyright: Herbert Kårlin

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