Montag, 4. Juli 2011

Die Heilige Birgitta im schwedischen Vadstena

Am 4. Juli 1374 kamen die Reste der Heiligen Birgitta nach einer halbjährigen Reise von Rom in Vadstena an, um in der dortigen Klosterkirche, die nach Vorgaben der Heiligen Birgitta ab 1370 erbaut wurde, in einem Schrein aufbewahrt zu werden. Untersuchungen im Jahre 2010 belegen jedoch, dass die Reliquien im Grab Birgittas nicht der Heiligen und ihrer Tochter zugeordnet werden können, da die C-14-Analysen beweisen, dass die beiden Personen einen zu hohen Altersunterschied aufweisen und nicht aus dem 14. Jahrhundert stammen können.

Die Heilige Birgitta in Vadstena

Die Heilige Birgitta, die als Birgitta Birgersdotter geboren wurde, gehört zu den umstrittensten Heiligen Schwedens, auch wenn einige ihrer Weissagungen tatsächlich eintrafen. Schon als Kind hatte Birgitta Visionen, die meist um Maria und Jesus Christus kreisten. Sie wurde von Martin Luther, der schwedischen Königin Kristina und selbst von August Strindberg mehr als verrückt als als Heilige betrachtet. Untersuchungen aus den 50er Jahren schienen dann zu bestätigen, dass die Heilige einen Gehirntumor hatte, der zu Visionen führte, bis man feststellte, dass nicht die Heilige Birgitta im Grabe lag, also eine andere Frau den Gehirntumor hatte, nicht die Heilige Birgitta.

Vadstena ist ein Ort in Östergötland, dessen Zentrum das Mittelalter noch erahnen lässt und in dem die Heilige Birgitta ihre deutlichen Spuren hinterlassen hat, denn das Krankenhaus wurde nach ihr benannt und die Klosterkirche wurde nach ihren Anweisungen ausgestattet, da ihr Jesus offenbart hatte, wie die Innenräume gestaltet sein sollten. Das Kloster selbst wurde dann 1384 eingeweiht. Der Birgittinorden ist noch heute aktiv und die 1920 gegründete Societas Sanctae Birgittae feiert die Heilige jeden 23. Juni in Vadstena, am Tag ihres Todes.

4. Juli 1799: Oscar I., König von Schweden und Norwegen
4. Juli 2002: Der schwedische Architekt Sten Samuelson 

Copyright: Herbert Kårlin

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