Montag, 9. Januar 2012

Der Lorensbergs Cirkus in Göteborg brennt

Am 9. Januar 1900 brannte der Lorensbergs Cirkus in Göteborg ab, eines der bedeutendsten Zirkusgebäude Schwedens, in dem nahezu alle großen Zirkusse dieser Welt auftraten. Der Brand entstand durch Unachtsamkeit, da der Zirkus Bergman, der gerade dort gastierte, Zelte in dem Holzgebäude trocknen wollte. Der Brand war nicht zu löschen, aber damit die Saison des Jahres 1900 gerettet werden konnte, wurde das Zirkusgebäude unmittelbar wieder aufgebaut und bereits am 21. März konnte der Zirkus Ed. Wulff dort seine erste Vorstellung geben.

Der Zirkus, der von 1884 bis 1969 existierte und sich heute in ein Parkhaus neben dem Lorensbergstheater verwandelt hat, erhielt, wie der Stadtteil in dem er sich befand, seinen Namen nach Lorens Petersen, der 1750 die Umgebung gekauft hatte um dort einen landwirtschaftlichen Betrieb zu führen. Als der Zirkus 1884 gegründet wurde, durfte die 4500 Quadratmeter große Fläche der Parkanlage, zu der die Tabakfelder inzwischen geworden waren, nur für Zirkuszwecke benutzt werden. Später fanden dann jede Art von Veranstaltungen statt. Während der 50er und 60er Jahre diente das Gebäude vor allem für musikalische Veranstaltungen.

Der Lorensbergs Cirkus, in dem im Jahre 1933 Louis Armstrong spielte, 1963 die Beatles drei Konzerte gaben, 1966 die Who das Publikum begeisterten und wo Jimi Hendrix im Jahre 1968 auftrat, hatte allerdings auch ein bedeutendes Unglück zu verzeichnen, als 1898 der Cirkus du Nord dort gastierte und bei einer Vorführung Pferd und Reiter aus 15 Meter Höhe in den Tod stürzten. Dieses Ereignis wurde 1912 gleich in zwei Kinofilmen verarbeitet, nämlich in „Dödsritten under cirkuskupolen“ und „Dödsspring fra cirkuskupolen“. Am 24. November 1969 wurde das Gebäude abgerissen und Zirkusse müssen seither ihre eigenen Zelte mit nach Göteborg bringen.

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Copyright: Herbert Kårlin

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