Montag, 27. Februar 2012

Der König Schwedens wird politisch entmachtet

Am 27 Februar 1974 entschloss sich das schwedische Parlament Schweden eine neue Regierungsform zu bieten und damit dem König jede politische Macht zu nehmen. Die neue Regierungsform wurde zum 1. Januar 1975 gültig und baut darauf auf, dass die gesamte Macht vom Volk ausgeht, das durch das Parlament vertreten wird. Der schwedische König war von diesem Tag an zwar zum Staatschef degradiert geworden, aber die Monarchie als solches wurde beibehalten.

Bis zur Änderung der Regierungsform galt in Schweden noch jene von 1809, obwohl sie nach dem Zweiten Weltkrieg in vielen Punkten kaum noch eine wichtige Rolle spielte. Es konnte jedoch kein Ministerpräsident ohne die Unterschrift des Königs eingesetzt werden und jede Verordnung und jedes Gesetz musste erst vom König gebilligt werden. Theoretisch war es daher jederzeit möglich, dass der König auch wieder die tatsächliche Macht ergriff und bei einer Entscheidung des Parlaments seine Unterschrift verweigerte oder eigene Gesetze durchsetzte.

Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg war bereits laut geworden, der Macht des Königs ein Ende zu bereiten, wobei die Sozialdemokraten in ihren Statuten selbst die Gründung einer Republik fordern. Da das Königshaus jedoch ungemein beliebt beim Volke war, war es unmöglich den König abzusetzen, oder selbst auf eine schnelle Änderung der Regierungsform zu beharren. Rund 20 Jahre lang schob man daher die Entscheidung vor sich her, bis das Volk dieser Reform mehrheitlich positiv gegenüber stand. Auch wenn der König seit 1975 niemanden mehr in den Adelsstand erheben kann und aus der Gesetzgebung ausgeschlossen wurde, so ist es nach wie vor der König, der Personen, die sich besonders für Schweden verdient machten, den Ritterorden und Staatsmedaillen verleiht.

27. Februar 1981: Die Eisenhütte Domnarvet bei Borlänge in der Krise

Copyright: Herbert Kårlin

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