Freitag, 30. November 2012

67 Häuser verschwinden bei einem Erdrutsch bei Göteborg

Am 30. November 1977 kam es in Tuve bei Göteborg zu einem der größten Erdrutsche in der Geschichte Schwedens. Innerhalb nur weniger Minuten starben bei dieser Naturkatastrophe neun Personen, 62 wurden zum Teil schwer verletzt und die Wohnungen von 230 Personen wurden vollkommen zerstört. Weitere 418 Personen wurden unmittelbar evakuiert, wovon allerdings ein Teil später in seine Häuser und Wohnungen zurückkehren konnte. Insgesamt ging bei der Katastrophe eine Fläche von 800 Meter Länge und 600 Meter Breite in die Tiefe und hinterließ eine Verwüstung.

Der Erdrutsch hätte indes keine Überraschung sein dürfen, da sich die Erde bereits seit einigen Tagen bewegte und erste Risse sichtbar geworden waren, die leider niemand als ernsthafte Gefahr betrachtete. Als man nach der Katastrophe nach der Ursache forschte, so kam man mehr zu Theorien als der tatsächlichen Ursache, denn der starke und übermäßige Herbstregen war sicher der Auslöser, nicht jedoch die Ursache, denn die Villen waren auf einer dicken Lehmschicht gebaut worden, die sich auf einer sich neigenden Felsfläche befand. Eine Untersuchung der Fläche hätte daher dazu führen müssen, dass auf diesem Gebiet keine Häuser gebaut werden.

Immerhin hatte der Erdrutsch von Tuve den Vorteil, dass man sich in ganz Schweden, unter anderem auch an der Region entlang des Göta Älv, über das Risiko bewusst wurde, das der Bau auf lehmigem Grund mit sich brachte. Seit 1977 ist man nun dabei eine Kartographie mit allen Risikogebieten Schwedens zu erstellen und die Gemeinden auf strengere Kontrollen bei Baugenehmigungen hinzuweisen. Auch wenn die Kartographie noch immer nicht abgeschlossen ist, so wurden bereits mehrere Risikogebiete gefunden und große Flächen müssen in den kommenden Jahren abgesichert werden, damit sich der Erdrutsch von Tuve nicht an einer anderen Stelle Schwedens wiederholt.


30. November 1718: Karl XII., der „Kriegskönig“ Schwedens

Copyright: Herbert Kårlin

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