Montag, 30. September 2013

Der schwedische Künstler Hilding Linnqvist

Als Hilding Linnqvist am 30. September 1984 in Stockholm starb, gehörte er mit zu den bedeutendsten und anerkanntesten nordischen modernen Malern. Noch zwei Jahre vor seinem Tod hatte er die Stiftung Stiftelese Hilding Linnqvist gegründet, die zum Ziel hatte seine Bilder in Wanderausstellungen einem möglichst großen Publikum zugänglich zu machen. Diese Stiftung wird heute vom schwedischen Staat kontrolliert, was leider auch dazu führte, dass sie überwiegend im Marabouparken gelagert werden.

Hilding Linnqvist hatte von 1910 bis 1912 die Technische Schule und die Kunstakademie in Stockholm besucht. Beeinflusst von Edvard Munch, Ernst Josephson und Carl Jonas Love Almqvist, entwickelte er vor allem in der ersten Jahren seines Schaffens einen Stil, der sich durch eine nahezu oberflächliche Pinselführung auszeichnet, wobei der Künstler den Pinsel auch sehr schnell über das Tuch gleiten ließ. Diese Technik führte auch dazu, dass man Linnqvist der nordischen naiven Kunst zuordnet. In der Tat hat Linnqvist mit den meisten anderen naiven Künstler gemein, dass er seine Kunstausbildung nie abschloss, da er die offizielle Lehre als zu beschränkt betrachtete.

Auch wenn Hilding Linnqvist sehr viele Auslandsreisen machte, so kreisen seine Hauptthemen um Stockholm, wobei er hier nicht nur versuchte die Stadt von seinen verschiedenen Ateliers aus zu sehen, sondern er zeigt mit seinen Gemälden auch die Entwicklung Stockholms, das sich in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts durch die Industrialisierung in eine Großstadt verwandelte. Der Maler versuchte dabei auch die letzte Idylle der schwedischen Hauptstadt festzuhalten. Ab den 40er Jahren zeigte Linnqvist dann eine erstaunliche Vielfalt, denn er malte eine Freske für die Sofia Kirche in Stockholm, arbeitet an Theaterdekors für die Stockholmer Oper und war selbst an der Ausschmückung der Villa Bonnier beteiligt und entwarf Tapetenmuster.


30. September 1972: Die Ölandbrücke zwischen Småland und Öland 
30. September 2002: Der schwedische Abenteurer Göran Kropp stürzt in den Tod

Copyright: Herbert Kårlin

Sonntag, 29. September 2013

Birger Magnusson und das Håtunaleken

Das sogenannte Håtunaleken ist vor allem durch die Erikskrönikan (Erichschronik) überliefert worden und soll sich nach dieser Chronik am 29. September 1306 abgespielt haben. Die Ursache dazu war die Tatsache, dass Magnus Ladulås seinen Sohn Birger zum König machte und dessen Brüder Erik und Valdemar nur große Ländereien und den Titel von Herzogen erhalten hatten, jedoch die gleiche Macht wollten wie ihr älterer Bruder. In ihren Augen sollte Schweden in drei Königreiche aufgeteilt werden, was Magnus Ladulås durch seine Entscheidung jedoch verhindern wollte.

Als Håtunaleken bezeichnet man das Ereignis, als die Herzoge Erik und Valdemar am 29. September 1306 bei ihrem Bruder in Håtuna am Mälaren ankamen und dieser zu diesem Anlass ein großes Fest veranstaltete. Nachts überfielen dann jedoch die beiden Brüder Birger Magnusson und die Königin und nahmen beide gefangen. Die Herzöge brachten den König ins Nyköpingshus und ließen ihn erst wieder frei als er ihnen zwei Drittel seines Reiches abgetreten hatte und daher beide ebenfalls ein Königreich besaßen.

Allerdings sollten die beiden neuen Könige ihre Macht nicht sehr lange ausüben, denn sehr bald hatten sie sich wegen verschiedenen Überfällen Dänemark und Norwegen zu Feinden gemacht und ihr Bruder Birger Magnusson sann ebenfalls auf Rache. Im Jahr 1317 lud er die beiden Brüder daher zu einem Fest im Nyköpingshus ein, machte sie betrunken und ließ sie anschließend gefangen nehmen. Als Mats Kättimundsson die beiden Gefangenen retten wollte, war es zu spät, denn Erik und Valdemar waren in der Gefangenschaft gestorben.


29. September 1560: Gustav Vasa, der berühmteste König Schwedens 
29. September 1985: Ein antroposophisches Krankenhaus in Schweden

Copyright: Herbert Kårlin

Samstag, 28. September 2013

Der schwedische Musiker Pierre Isacsson

Der schwedische Musiker Pierre Isacsson gehört zu jenen Personen, die am 28. September 1994 mit der Estonia untergingen und dabei ihr Leben verloren. Die letzte Fahrt Isacssons sollte ursprünglich auch die letzte vor seinem Urlaub sein, den er vor allem dazu nutzen wollte um sein neues Album fertigzustellen. Nach den Berichten von Überlebenden zeichnete sich der Musiker beim Untergang des Schiffes noch als Held aus und konnte vielen Passagieren das Leben retten. Vermutlich auch auf Grund dieser Rettungsaktion wurde er nicht mit der Estonia in die Tiefe gerissen wie die der meisten anderen Toten, sondern seine Leiche konnte geborgen werden.

Pierre Isacsson begann seine musikalische Karriere in den 60er Jahren mit der Tanzband Country Four. Durch seine tiefe Stimme gab er dieser Gruppe das besondere Etwas, auch wenn die Konstellation nicht sehr lange hielt und sich in etwas anderer Besetzung noch Ende der 60er Jahre in die Family Four verwandelte, eine Gruppe, die in vielen Punkten der Anfangszeit Abbas nahekommt, nur eben bereits zwei Jahre früher. Als Family Four nahm Isacsson und seine Freunde 1971 mit Vita vidder erstmals am Eurovision Song Contest teil und platzierte sich mit diesem Beitrag auf dem sechsten Platz.

1974 verließ Pierre Isacsson dann die Family Four um eine Solokarriere zu beginnen, wobei sein erster einziger wirkliche Hit Då går jag ner i min källare wurde. Nur wenige Jahre später wechselte Isacsson jedoch zum Schauspiel und wirkte in mehreren Musicals mit, unter anderem in Karlsson på taket nach dem Buch von Astrid Lindgren. Neben dieser Tätigkeit war er als Stimme für Märchenkassetten sehr gefragt. Die letzten Jahre seines Lebens war Isacsson denn als Unterhalter und Moderator auf der Estonia, die sein Schicksal wurde, beschäftigt.


28. September 1675: Die Krönung des Königs Karl XI. In der Domkirche in Uppsala 
28. September 1994: Der Untergang der M/S Estonia in der Ostsee

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Freitag, 27. September 2013

Albin Ahrenberg, ein Luftpionier Schwedens

Albin Ahrenberg wurde am 27. September 1889 in Arby geboren und war ursprünglich bei der Marine beschäftigt. Als er denn 1919 eine Flugausbildung erhielt, war er kurze Zeit als Marinepilot unterwegs, aber bereits nach 19,5 Flugstunden wurde er zum Fluglehrer ernannt und begann den Nachwuchs auszubilden. In diesem Rahmen wollte er allerdings auch den neu erfundenen Fallschirm selbst testen und sprang 1920 erstmals in Karlskrona damit ab

Im Sommer 1923 übernahm Albin Ahrenberg dann einen seiner letzten militärischen Aufträge und reiste ins deutsche Dessau um dort vier Junkers F 13 zu erwerben, aber auch gleichzeitig nach vier Piloten und der entsprechenden Anzahl an Flugzeugmechaniker zu suchen. Im Folgejahr verließ Ahrenberg die Luftwaffe und machte sich im Privatflug selbständig. Seine Firma beschäftigte sich vor allem mit Postflug, Luftaufnahmen und Rundflügen in Schweden. In dieser Zeit arbeitete der Pilot zeitweise auch mit Hermann Göring zusammen, der eine gewisse Erfahrung mit dem Passagierflug hatte.

Im Jahre 1929 wollte Albin Ahrenberg zum ersten schwedischen Transatlantikflug aufbrechen und ließ sich dafür ein Flugzeug bauen, das eine Geschwindigkeit von 180 Kilometer die Stunde schaffte und sieben Stunden in der Luft bleiben konnte. Erst machten ihm jedoch technische Probleme Schwierigkeiten und vor Neufundland musste Ahrenberg letztendlich wegen schlechtem Wetter umkehren. In die Fluggeschichte Skandinaviens ging Ahrenberg jedoch endgültig ein als er 1931 eine englische Expedition in Grönland retten konnte, die er von der Luft aus suchte. Dieser Erfolg machte den Flugpionier nicht nur zu einem Helden, sondern führte auch dazu, dass er im ersten Flugfilm Schwedens, Luftens Vagabond, einen Flugkapitän spielen durfte.


27. September 1809: Der Hafen in Helsingborg hat Geburtstag 
27. September 1963: Die Möllebanan, die Eisenbahn zwischen Höganäs und Mölle

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Donnerstag, 26. September 2013

Aina Cederblom, schwedische Textilkünstlerin und Abenteurerin

Aina Cederblom  wurde am 26. September 1896 in Stockholm geboren und war im Grunde eine ausgebildete Zeichenlehrerin und eine Textilkünstlerin. Noch heute ist Cederblom jedoch relativ unbekannt, obwohl sie sowohl auf den Färöern als auch in Brasilien Webschulen gründete und damit schwedische Techniken in anderen Ländern bekannt machte. Auch ihre eigenen Werke sind kaum bekannt, was jedoch nicht an einem Mangel an künstlerischer Fähigkeit liegt, sondern am Hobby der Künstlerin, das die Überhand nahm.

Aina Cederholm fühlte sich vom Abenteuer angezogen und zu Beginn der 30er Jahre begann ihr Traum zu reifen die Welt mit einem Boot zu bereisen und andere Länder kennenzulernen. Um diese Zeit kaufte sich die Künstlerin dann ein fünf Meter langes offenes Boot mit einem Außenbordmotor bei dem der Verkäufer ihr versicherte, dass sie damit bis nach Åland käme. Für viele wäre Åland mit diesem Boot zu erreichen sicher bereits ein Abenteuer gewesen, nicht jedoch für Cederblom, die ganz andere Ziele im Kopf hatte.

Aina Cederblom, die später mehrere Bücher über ihre Reisen schrieb, war im Grunde nicht einmal ein „Süßwassermatrose“, denn sie hatte bei ihrer ersten Reise von Schweden nach Deutschland und weiter zum Schwarzen Meer keinen Kompass, zu wenig Benzin und keine Ahnung von Bootsmotoren. Aber sie hatte den Willen die Welt zu entdecken und lernte daher aus der Praxis. Nach ihrer ersten Reise über Elbe und Donau zum Schwarzen Meer setzte Cederholm ihre abenteuerliche Fahrt fort, kam ins Mittelmeer und über das Kanalsystem in Frankreich und den Rhein wieder nach Schweden. Mit dieser Erfahrung und etwas größeren Booten setzte Aina Cederholm dann ihre abenteuerlichen Fahrten fort, erst nach Grönland und später auch nach Asien.


26. September 1832: Der Göta-Kanal, eine Verbindung zwischen Vänern und Vättern 
26. September 1982: Das erste Reagenzglasbaby Schwedens wird geboren

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Mittwoch, 25. September 2013

Charlotte Seuerling, die blinde Harfenspielerin

Als Charlotte Seuerling am 25. September 1828 im Alter von vermutlich 44 Jahren starb, war sie eine der bekanntesten Frauen Schwedens, die als Musikerin, Sängerin, Schauspielerin und Dichterin sowohl in Schweden, als auch in Finnland und Russland Erfolg hatte, auch wenn sie von zeitnahen Autoren als klein, hässlich und schüchtern bezeichnet wurde und zudem noch blind war, was in jener Epoche ein sehr großes Hindernis für den Erfolg war.

Charlotte Seuerling erblindete im Alter von nur vier Jahren nach einer Pockenimpfung und begann in den Jahren danach Harfe zu spielen und trat auch als Sängerin in der reisenden Theatergruppe ihrer Eltern auf. Als der Vater im Jahre 1795 starb, übernahm die Mutter das Theater und schickte Charlotte nach Stockholm zu einer Augenoperation damit sie wieder sehen könne. Die Operation brachte keinen Erfolg, verschlang aber so viel Geld, dass Charlotte nicht mehr zur Mutter reisen konnte, die mit dem Theater um diese Zeit in Finnland unterwegs war. Der Ergebnis war, dass die damals elfjährige Seuerling in ein Armenhaus kam.

Das Glück des Mädchens war jedoch, dass der Musiker Pär Anton Borg den Frauen dort Klavierunterricht gab und das Talent von Charlotte Seuerling entdeckte. Borg nahm die mittlerweile junge Frau mit nach Hause und gab ihr kostenlosen Musikunterricht. Als er entdeckte wie leicht und schnell Seuerling einen Stoff behielt, unterrichtete er sie auch in Medizin. Ihr Können führte dann selbst dazu, dass Pär Anton Borg bald öffentlich erklärte, dass Frauen ebenso intelligent seien wie Männer, obwohl ihnen der Zugang zu vielen Wissensgebieten verschlossen ist. Ein zweiter Erfolg dieses Treffens mit Charlotte Seuerling war, dass Borg bereits im Jahre 1808 ein Lehrinstitut für blinde und taube Frauen einrichtete, das erste seiner Art in Schweden.

Im Jahre 1810 konnte Charlotte Seuerling dann wieder zur Theatertruppe der Mutter stoßen, die jedoch jedoch bereits ein Jahr später wegen unbezahlten Rechnungen angeklagt wurde. Nur die Tatsache, dass Charlotte dann für ihre Leistungen eine jährliche Pension von 600 Rubel von der russischen Witwenkaiserin ausgesetzt bekam, rettete die Mutter. Einige Jahre lang half Seuerling anschließend ein Institut für Blinde in Sankt Petersburg aufzubauen. Die letzten fünf Jahre ihres Lebens verbrachte die Musikerin und Dichterin jedoch wieder in Stockholm. Ihre Harfe wird heute im Musik- und Theatermuseum in Stockholm aufbewahrt.


25. September 1826: Eine schwedische Königin gibt drei Orten ihren Namen 
25. September 1935: Sjöwall-Wahlöö und Polizist Martin Beck

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Dienstag, 24. September 2013

Lennart Hyland, eine Legende des schwedischen Fernsehens

Lennart Hyland wurde am 24. September 1919 in Tranås geboren und wurde vor allem ab den 60er Jahren als der bedeutendste Fernsehjournalist und Fernsehmoderator Schwedens betrachtet, der insbesondere mit seiner Sendung Hylands Hörna, die, mit einigen Unterbrechungen, von 1962 bis 1983 ausgestrahlt wurde die Volksmassen vor den Fernseher zog. Diese Sendung kann als die erste Talkshow Skandinaviens bezeichnet werden, auch wenn dieser Begriff in diesen Jahren noch gar nicht existierte.

Lennart Hyland begann seine journalistische Karriere im Jahre 1945 mit einem Vertrag beim damaligen Radiotjänst, der heute als die staatliche Radioanstalt Sveriges Radio (SR) bekannt ist. Eigentlich wurde er dort in Nachrichtenredaktion angestellt, was beinhaltete, dass er bisweilen auch als Sprecher einspringen musste. Schon bald brachten ihn seine Interessen und seine Leistungen dann jedoch zum Unterhaltungsprogramm und zum Sport. Zahlreiche Jahre lang teilte er die beiden Interessen und machte sich schließlich in beiden Bereichen nahezu unentbehrlich.

Als Publikumsliebling im Radio kam Lennart Hyland dann ab der Stunde Null im Jahre 1956 auch zum schwedischen Staatsfernsehen, wo er bereits 1961 mit seiner Talkshow Hylands Hörna begann, die vorher noch ausschließlich im Radio übertragen worden war. Nach dem großen Erfolg in Schweden entstanden dann unter Hyland auch vier der Sendungen für ein britisches und ein amerikanisches Publikum, was sich jedoch als Flop zeigte, da der Humor Hylands außerhalb Schwedens nicht verstanden wurde.


24. September 1888: Der Örebro Kanal, eine Attraktion in Närke 
24. September 1928: Carl Wilhelm Wilhelmson, der Maler des Bohuslän

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Montag, 23. September 2013

Tystnaden, das Schweigen, von Ingmar Bergman

Am 23. September 1963 hatte Ingmar Bergmans Film Tystnaden (Das Schweigen) parallel in den Kinos Röda Kvarn und Fontänen in Stockholm Premiere, ein Film, der als eines der großen Meisterwerke des Filmers betrachtet wird, auch wenn sehr viele Länder den Film damals nur zensiert vorführten, da man die sexuellen Szenen des Filmes als zu freizügig betrachtete. Selbst in Schweden entging der Film nur sehr knapp der Schere der Zensur und viele Kritiker betrachteten den Film zudem als nichtssagend, da Bergmann hier die Bilder sprechen ließ und die Schauspieler, in einer der Hauptrolle Ingrid Thulin, sehr viel schweigen ließ.

Ingmar Bergman realisierte Tystnaden in einem Jahr, das er sich eigentlich „frei“ nehmen wollte um sich, mit Hilfe seiner damaligen Frau, Käbi Laretei, ganz um Johann Sebastian Bach kümmern zu können. Auch wenn sich der Filmer dann nur sekundär um Bach kümmerte und vor allem an seinem neuen Film arbeitete, spielt Bach in Tystnaden eine Schlüsselrolle, denn während man im Radio die Goldbergvariationen hört, entsteht der einzige Moment im Film in dem sich alle handelnden Personen nähern und nahezu eine Verständigung entsteht.

Tystnaden ist ein Film, der die Unmöglichkeit der Kommunikation in unserer Gesellschaft zeigt, einer Gesellschaft, die nur an der Oberfläche schwimmt und tiefe Gefühle aussperrt.  Bergman drückt dieses Problem mit einer Handlung aus, bei der drei Personen bei der Rückreise aus dem Urlaub in einem fremden Land und in einer fremden Stadt bleiben müssen wo jede sprachliche Verständigung ausgeschlossen ist. Diese Situation wirkt sich auf die drei Hauptfiguren, zwei Schwestern und den 13-jährigen Sohn einer der Schwestern, sehr unterschiedlich aus und führt selbst dazu, dass die Verständigung innerhalb der Dreiergruppe abbricht, eine Verständigung, die vielleicht nie wirklich existierte.


23. September 1535: Katharina von Sachsen-Lauenburg, Königin von Schweden 
23. September 1885: Kristina Nilssons Gesang verursacht 20 Tote in Stockholm

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Sonntag, 22. September 2013

Johan Norberg und der moderne Jazz Schwedens

Johan Norberg wurde am 22. September 1959 in Lycksele geboren und lernte sehr früh klassische Gitarre zu spielen. Nach Abschluss der Hauptschule ging Norberg nach Umeå um dort drei Jahre lang Gitarrenunterricht zu geben ohne je eine Musikschule besucht zu haben. In dieser Zeit entdeckte der Musiker auch seine Liebe zum Jazz. Allerdings entdeckte Norberg in Umeå auch, dass er für einen Erfolg als Musiker eine Weiterbildung benötigte.

In den Jahren 1978 und 1979 besuchte Johan Norberg daher die Birkagårdens Volkshochschule in Stockholm, die bereits um diese Zeit für die hohe Qualität der Ausbildung in musikalischen Fächern bekannt war. Als Norberg die Schule 1979 verließ, hatte er sich entschlossen ganz als freier Gitarrist zu arbeiten, wobei sich der Musiker hierbei auf das open tuning spezialisiert hatte, also überwiegend nur in einer vorher gewählten Tonart spielte. Nach drei Jahren Tätigkeit als freier Gitarrist ging Norberg dann für ein Jahr an das Berklee College of Music um die höchste Perfektion mit der Gitarre zu erreichen.

Seit Ende der 80er Jahre gilt Johan Norberg als einer der besten Gitarristen Skandinaviens und war mit nahezu allen großen Künstlern Schwedens bereits auf Tournee. Seine eigenen Aufnahmen mit Jonas Knutsson wurden alle für den Grammis nominiert. Insgesamt wirkte Norberg auch bei über 100 anderen Schallplattenaufnahmen mit und ist daher auch mit Eva Dahlgren, Fred Åkerström und Monica Zetterlund zu hören. Der Gitarrist leidet seit 1989 an einer Dystonie, was bedeutet, dass er einige Finger nicht koordiniert bewegen kann. Norberg gab jedoch nicht auf, sondern perfektionierte sein open tuning und schuf einen sehr persönlichen Stil des Gitarrenspiels, das heute als sein Warenzeichen betrachtet wird.


22. September 1782: Fredrik Westin, vom Portraitmaler zum Maler von Altarbildern 
22. September 1993: Kommerzielle Radiostationen erreichen Schweden

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Der Botanaische Garten in Göteborg

Samstag, 21. September 2013

Jöran Persson wird auf qualvolle Weise hingerichtet

Als Jöran Persson am 21. September 1568 im Alter von 38 Jahren starb, hatte er selbst eine für diese Zeit erstaunliche Karriere hinter sich und wurde, vermutlich ohne König Erich XIV. verraten zu haben, von diesem zum Tode verurteilt. Nach verschiedenen Aufzeichnungen wurde Persson bereits ab dem 18. September auf die grausamste Weise gefoltert um zu einem Geständnis gebracht zu werden. Die Leiden endeten auch am 21. September nur, weil Herzog Karl, der spätere König Karl IX., am Folterplatz vorbeiritt und Persson ihn um einen schnellen Tod bat und daraufhin den Kopf abgeschlagen bekam.

Jöran Persson war von seinem Vater, der ein angesehener Priester war, in jungen Jahren nach Wittenberg in Deutschland geschickt worden um dort unter den bedeutendsten Lehrern  dieser Zeit vor allem Jura zu studieren. Als Persson dann nach Schweden zurückkam, wurde er wegen seinen Leistungen unmittelbar von Gustav Vasa angestellt und wurde nach kurzer Zeit dessen Sekretär. Als er jedoch mit den Feinden des Königs in Verbindung gebracht wurde, hatte er die Wahl zum Tode verurteilt zu werden oder das Land für immer zu verlassen.

Jöran Persson wählte indes einen dritten Weg, denn er ging 1558 direkt zu Herzog Erich in Kalmar, dem späteren König Erich XIV., der ihn bei sich aufnahm und ihn nur wenige Jahre später sogar zu seinem Vertrauten machte. In dieser Rolle ging Persson auf die grausamste Weise gegen die Feinde des neuen Königs vor, was ihm jedoch letztendlich wenig half, denn als der König im September 1568 von den aufrührerischen Herzogen in Stockholm belagert wurde, ließ der König Jöran Persson gefangen nehmen, da er ihn des Verrates verdächtigte. Nur einen Tag nachdem Persson hingerichtet worden war, wurde allerdings auch Erich XIV. des Thrones enthoben und Johan III. wurde der neue König des Landes.


21. September 1895: Viktor Rydberg, der Autor, der Jesus zum Menschen machte 
21. September 1994: Die schwedische Fernsehserie Tre Kronor

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Freitag, 20. September 2013

Monica Zetterlund, ein Leben im Rampenlicht und im Schatten

Monica Zetterlund, geborene Nilsson, wurde am 20. September 1937 in Hagfors im Värmland geboren und zählt zu den bedeutendsten Künstlern Schwedens. Die wichtigste Phase der Sängerin, Schauspielerin und Revuekünstlerin Zetterlund wurde unter dem Titel „Monica Z“ verfilmt und hatte am 10. August 2013 während des Musikfestivals Way Out West in Göteborg Premiere. Auch wenn der Film, wenn auch auf sehr fiktive Weise, die Zerrissenheit der Künstlerin Zetterlund und der Privatperson Monica zeigt, so bleibt hier die Kindheit und ihre letzten Jahre im Schatten.

Was der Film verbirgt, ist die Tatsache, dass Monica Zetterlund als Kind auf einem hausgemachten Trampolin verunglückte und dabei eine Skoliose davontrug, die so spät entdeckt wurde, dass Gipsbandagen und Korsett nicht mehr helfen konnten. Auf Grund dieser Krankheit hatte die vor allem als Jazzsängerin bekannte Zetterlund ihr Leben lang sehr starke Rückenschmerzen und war in den 90er Jahren invalide, wenig später sogar an den Rollstuhl gebunden. Vermutlich war es auch diese Krankheit, die es ihr unmöglich machte am 12. Mai 2005 lebend aus ihrer brennenden Wohnung in Stockholm zu entkommen.

Die Karriere von Monica Zetterlund begann Mitte der 50er Jahre als sie mit dem Orchester ihres Vaters in Hagfors auftrat und beim Eldfesten (Feuerfest) von Glindemann entdeckt wurde, der die 20-jährige Sängerin unmittelbar mit nach Kopenhagen nahm wo sie ihre erste Schallplatte aufnahm. Bereits 1958 sang Zetterlund dann mit der Arne Domnérus Band im Stockholmer Nalen und wiederum zwei Jahre später ging sie mit ihrem Jazzrepertoire auf eine Amerikatournee. Ab den 60er Jahren bewies Monica Zetterlund, dass man Jazz auch in Schwedisch singen kann, wobei sie hierbei vor allem von Beppe Wolgers unterstützt wurde, der zahlreiche englisch Jazzsongs für sie ins Schwedische übertrug, unter anderem ihren Welthit Sakta vi gå genom stan.


20. September 1396: Der Beschluss in Nyköping verändert die schwedische Regierung 
20. September 1776: Großbrände in Gävle

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Donnerstag, 19. September 2013

Mauritz Björck und 50 Jahre volkstümliche Erzählungen

Mauritz Björck wurde am 19. September 1882 in Vallerstad im Östergötland geboren und verbrachte die ersten 13 Jahre seines Lebens in Altorp bei seinen Großeltern mütterlicherseits, die bei ihm vermutlich den Kern für seine spätere Tätigkeit als Erzähler setzten. Als Björk dann mit 13 zu seiner Mutter nach Norrköping zog, begann er in einer Baumwollspinnerei zu arbeiten. In Norrköping traf er einige andere Jugendliche, die seine Liebe zu Erzählungen im Volksmund teilten und bald reifte daher bei ihm der Plan öffentlich damit aufzutreten.

Am 6. September 1903 mietete die kleine Gruppe dann die Bühne des Templerorden der Stadt und Mauritz Björck stand erstmals vor einem größeren Publikum und erzählte Geschichten aus dem Östergötland, natürlich in der dortigen Mundart. Der Erfolg kam unmittelbar und im Sommer 1906, anlässlich der Norrköpingausstellung, wurde Mauritz gebeten die Rolle eines Kleinbauern zu spielen, der in einem eigens dafür angeschafften Torp (kleinster Bauernhof, der oft nur gepachtet war) auftrat. Dieser Auftritt brachte Björck anschließend seinen Künstlernamen Anners Annersa på Hultet, denn der Bauernhof hatte den Namen Hultet.

Mit diesem Auftritt war Mauritz Björk einer der ersten, die in Schweden ein „Museumsdorf“, in diesem Fall nur einen kleinen Hof, zum Leben brachten, eine Aktivität, die heute hunderttausende von Touristen zu schwedischen Museumsdörfer zieht. Mauritz Björck trat anschließend noch fast 50 Jahre lang, oft mit seinen Freunden Josef Alm und Jan i Grebo, in den Volksparks in ganz Schweden auf, spielte 1909 bei einem Spielfilm mit und nahm etwa 50 Schallplatten auf. Der Autodidakt gehörte mit seinen Erzählungen in Mundart jahrelang zu den am besten bezahlten Künstlern Schwedens und starb am 26. Oktober 1961 im Alter von 79 Jahren in einem Altersheim in Varv.


19. September 1883: Hjalmar Bergman, ein Leben im Zweifel und der Unsicherheit 
19. September 1955: Carl Milles, einer der grössten Skulpteure Schwedens

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Mittwoch, 18. September 2013

Petrus, der dritte Erzbischof Schwedens

Nach Stefan und Johannes wurde Petrus im Jahre 1187 oder 1188 der dritte Erzbischof Schwedens mit Sitz in Gamla Uppsala, der damals christlichen Hauptstadt Schwedens. Wenn man dabei von Schweden spricht, so meint man natürlich die politische Situation jener Zeit, denn Lund gehörte zum dänischen Reich. Es war daher auch nicht verwunderlich, dass Petrus von Absalon Hvide in Lund zum Erzbischof  Schwedens geweiht wurde, dem nächstliegendsten Kirchenfürsten der Epoche, der als Erzbischof Skandinaviens betrachtet wurde.

Über den Erzbischof Petrus ist sehr wenig bekannt, was mit daran liegen kann, dass er in aller Eile zum Erzbischof ernannt werden musste, da sein Vorgänger bei der Verteidigung des Seeweges nach Gamla Uppsala getötet wurde. Da jedoch die Christianisierung um diese Zeit noch bei weitem nicht abgeschlossen war, benötigte man in Uppsala sehr schnell eine Person, die sowohl die Christianisierung vorantreiben konnte, zum anderen aber auch eine Verbindung zum Papst in Rom behielt und dafür sorgte, dass die kirchlichen Abgaben rechtzeitig bezahlt wurden.

Auch wenn Petrus nur etwa zehn Jahre lang das Amt eines schwedischen Bischofs einnahm, da er bereits am 18. September 1197 starb, waren vor allem die letzten Jahre im Amt eine Art kirchlicher Kampf zwischen Schweden und Dänemark, denn Petrus nahm sich die Freiheit selbstständig über Bischöfe und Priester in Schweden zu entscheiden und verweigerte dem dänischen Absalon die Gefolgschaft und fand sich auch nicht bei kanonischen Versammlungen ein zu denen der Däne Petrus zwingend einlud. Durch Briefe, die Absalon an den Papst richtete kann man einem Teil dieser Auseinandersetzung verfolgen ohne jedoch die Ergebnisse zu erfahren, vermutlich weil Petrus sehr früh starb.


18. September 1924: HSB und der schwedische Wohnungsmarkt
18. September 2008: Bekämpfung der Dyskalkulie in Schweden

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Dienstag, 17. September 2013

Eine Explosion auf zwei Kriegsschiffen gleichzeitig

Noch heute sind viele Fragen zur sogenannten Horsfjärdskatastrofen am 17. September 1941 offen und niemand weiß so genau, ob durch einen Unfall oder ein Attentat mehrere Kriegsschiffe, die sich an diesem Tag in den Schären vor Stockholm aufhielten, gesunken sind, denn auch wenn der Verdacht des Attentats noch heute dominiert, so gibt es keine Beweise und die technischen Möglichkeiten jener Zeit erlaubten es auch nicht klare Hinweise für einen Unfall oder ein Attentat zu finden.

Tatsache ist, dass international bekannt war, dass sich an diesem Tag einige der wichtigsten Kriegsschiffe Schwedens vor Stockholm befanden um an einer Übung teilzunehmen. Sicher ist auch, dass die Fahrzeuge mit Torpedos versehen waren. Erstaunlich ist dabei, dass alle drei Schiffe, die gleichzeitig an der Übung teilnehmen nahezu gleichzeitig sanken, denn erst verzeichnete man eine Explosion auf der HMS Göteborg und nur wenige Sekunden später auch auf der HMS Klas Horn. Durch die Explosionen trat Öl aus, das in Brand geriet und damit auch die HMS Uggla versenkte. Insgesamt kamen dabei 33 Seeleute um.

An einem Attentat waren 1941 mehrere Länder interessiert, insbesondere die Alliierten und die Sowjets, denn die schwedischen Kriegsfahrzeuge schützten die Eisentransporte nach Deutschland, die Hitler dringend für die Herstellung von Waffen benötigte. Es war daher logisch, dass mehrere Länder ein großes Interesse daran hatten, die schwedische Flotte zu schwächen, da ein Teil der Macht Deutschlands ausschließlich den schwedischen Erzlieferungen zu verdanken war. Da eine offene Kriegshandlung wegen der sogenannten Neutralität Schwedens kaum zu verantworten war, nahm man bereits 1941 an, dass daher die Sprengung der Schiffe geplant war.


17. September 936: Bischof Unni führt Birka zurück zum Christentum 
17. September 1948: Folke Bernadotte wird in Israel ermordet

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Montag, 16. September 2013

Die Eroberung von Riga durch Gustav II. Adolf

Der zweite polnische Krieg hatte bereits gegen 1600 begonnen und war im Grunde ein Kampf um die Vormacht an der Ostsee. Im Laufe der Jahre wurde immer wieder ein Waffenstillstand geschlossen, der jedoch meist von schwedischer Seite wieder gebrochen wurde. Bis 1921 war es Polen jedoch gelungen Riga, damals eine der strategisch wichtigsten Städte an der Ostsee, sehr erfolgreich zu verteidigen, was sich jedoch im August 1921 ändern sollte.

Der schwedische König Gustav II. Adolf, einer der bedeutendsten Kriegsherren der schwedischen Geschichte, wollte diese Streitigkeiten um Riga endgültig zu Ende bringen und brach daher am 24. Juli 1621 mit zahlreichen Schiffen Richtung Riga auf. Am 1. August des Jahres begann er Riga, die Hauptstadt Livlands, mit 148 Schiffen zu belagern. Es sollte dann jedoch bis zum 23. August dauern bis der König einsah, dass nur ein Angriff die Situation lösen konnte, denn Riga hoffte auf die Verstärkung aus Russland und hatte damit die Zeit auf seiner Seite. Die schwedischen Soldaten feuerten daher ab dem 23. August über 6000 Kanonenkugeln auf Riga und zeigten den Bewohnern mit welcher Stärke sie zu rechnen hatten, sollten sie sie die Stadt nicht dem König übergeben.

Trotz dieses Angriffs und der starken Schäden gab Riga nicht auf und die Versuche die Stadt zu stürmen scheiterten an der starken Befestigung. Mehrmals schickte Gustav II. Adolf Vermittler nach Riga, die den Mächtigen der Stadt klar machen sollten, dass der Gewinn der schwedischen Flotte nur eine Zeitfrage war und daher die Kapitulation die einzige Lösung darstellte. Riga spielte jedoch immer noch auf Zeit und erwartete nahezu ein Wunder. Als die Schweden dann am 12. September ein letztes Ultimatum stellten, forderte die Stadt erneut eine Bedenkzeit von drei Tagen. Aber nachdem das Wunder ausblieb und die Stadt bereits stark beschädigt war, blieb Riga letztendlich nur die Kapitulation und Gustav II. Adolf zog am 16. September 1621 als Sieger in Riga ein und annektierte damit Livland.


16. September 1920: Dan Andersson stirbt in Stockholm an Cyanidvergiftung 
16. September 1977: Der schwedische Komiker Måns Nilsson

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Sonntag, 15. September 2013

Die Karriere von Åke Grönberg

Als Åke Grönberg am 15. September 1969 an einem Herzinfarkt starb, hatte er in rund 90 Filmen mitgespielt und war einer der bedeutendsten Darsteller des leichteren Theaters Schwedens geworden, der vor allem durch eine Rolle landesweit bekannt geworden war, nämlich als der gutherzige Landstreicher Oskar aus der ersten Filmversion von Astrid Lindgrens Luffaren och Rasmus, denn auch wenn diese Rolle nicht die bedeutendste des Schauspielers war, so war sie die bekannteste.

Auch wenn Åke Grönberg bereits mit 22 für seinen ersten Film engagiert wurde, so war diese Berufswahl mehr ein Zufall, denn Grönberg war ausgebildeter Schmied, hatte aber auch als Bäcker und Schlachter gearbeitet um sich in Stockholm über Wasser halten zu können. Während seines Militärdienstes fiel dann dann jedoch seine schauspielerische Komik auf und bald musste er bei jedem gemütlichen Abend der Truppe als Unterhalter auftreten. Nach seiner Entlassung im Jahre 1936 wurde Grönberg beim Freilufttheater Skansen beschäftigt und im gleichen Jahr wurde der Autodidakt für den Film entdeckt.

Egal ob Åke Grönberg bei einer Revue oder mit einem Musical auf der Bühne stand, die Stücke waren ein Erfolg dank des natürlichen Humors des Künstlers und seinem Gesangstalent. In den 60er Jahren wurde Grönberg auch vom Fernsehen entdeckt und seine Sketche wurden in ganz Schweden bekannt. Allerdings hatte sich der Schauspieler in dieser Zeit mehr ernsthafteren Rollen im Theater zugewandt und spielte sowohl im Stockholmer Stadttheater als auch im Dramaten. Durch den plötzlichen Tod konnte er dabei jedoch seinen Höhepunkt nicht mehr erreichen.


15. September 1972: Flugzeugentführung in Schweden
15. September 1975: Der Name Arla wird in Schweden geboren

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Samstag, 14. September 2013

Die schwedische Schauspielerin Annalisa Ericson

Annalisa Ericson wurde am 14. September 1913 als Tochter eines Regimentsmusikers geboren und begann mit sechs Jahren an der Ballettschule der königlichen Oper in Stockholm, was zu jener Zeit bedeutete, dass sie auch auf der Bühne stehen musste. Im Laufe der Jahre wurden die Rollen Ericsons immer etwas größer und 1929 wurde sie als Tanzschülerin an der Oper angestellt. Ein Jahr später ging ihre Karriere jedoch fast zu Ende, denn die Oper feuerte sie, weil sie „zu dick“ geworden war und nicht mehr dem künstlerischen Ideal des Hauses entsprach.

Da die erhoffte Tanzkarriere für die damals 16-jährige Annalisa Ericson damit zu Ende war, bewarb sie sich an der Schauspielschule des Dramaten, wurde dort jedoch abgelehnt, was sich später jedoch als Glück zeigen sollte, denn dadurch konnte sie beim Oscarsteatern eine Schauspielausbildung machen. Neben dem Theater arbeitete die Künstlerin auch als Statistin für SF (Svensk Filmindustri), was ihr 1932 die Hauptrolle als Anna im Film Värmlänningarna einbrachte. Obwohl Ericson im Film nicht selbst sang, wurde sie von der Kritik für ihre Stimme gelobt und ihr Name wurde als hervorragende Schauspielerin mit mehreren Talenten in ganz Schweden bekannt.

Rund 80 Jahre lang nahm Annalisa Ericson dann einen der bedeutendsten Plätze auf mehreren Bühnen Schwedens ein, wobei sie durch ihre Tanzkenntnisse auch Rollen bekam, die eine sehr ohe Anforderung an eine Schauspielerin stellten. Ericson spielte in dieser Zeit in einigen der bekanntesten Revuen, in Operetten und tingelte im Sommer mit Theatergruppen durch Schweden. Auch wenn Ericson dreimal verheiratet war, so kam die Familie immer erst nach der Kunst. Der Name Annalisa Ericson wird noch heute mit den Revuen von Kar de Mumma und von Ernst Rolf, sowie mit einigen Filmen von Nils Poppe und dem Film Sommarlek von Ingmar Bergman. Auch wenn Annalisa Ericson noch mit 85 Jahren erstmals vom Dramaten engagiert wurde, so entstanden ihre bedeutendsten Werke vor allem zwischen den 30er und Beginn der 60er Jahre.


14. September 1933: Der Flugzeugträger HMS Gotland wird zu Wasser gelassen 
14. September 2003: Referendum über den Euro in Schweden

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Freitag, 13. September 2013

Der schwedische Jazzmusiker Bengt Hallberg

Bengt Hallberg wurde am 13. September 1932 in Göteborg geboren und wird noch heute als einer der bedeutendsten Jazzmusiker weltweit bezeichnet, auch wenn Hallberg sich nicht allein auf Jazz festgelegt hatte, sondern auch Unterhaltungsmusik, Filmmusik und selbst klassische Musik komponierte. Der Musiker begann bereits als Kind klassisches Piano zu studieren und zeigte sich geradezu als Wunderkind, denn sein erstes Jazzarrangement schrieb er mit 13 Jahren.

Mit 17 nahm Bengt Hallberg dann seine erste Schallplatte auf, die in Schweden mit der aufkommenden Jazzwelle einen enormen Erfolg hatte. In den 50er Jahren wurde Hallberg international bekannt, da er mit in diesem Jahrzehnt mit nahezu allen amerikanischen Jazzmusikern, die in Schweden auftraten, Schallplatten aufnahm, unabhängig davon um welchen Jazzstil es sich handelte. Hallberg zeigte sich im Jazz zu Hause und war Ende der 50er Jahre international anerkannt, auch wenn er erst in den 60er Jahren eine parallele Solokarriere begann.

Durch seinen Ruf als Jazzmusiker ist heute nahezu vergessen, dass Bengt Hallberg seine ersten Auftritte mit einer Tanzband hatte, hin und wieder mit seinem Akordeon auftrat und dabei auch Evert Taube interpretierte und zahlreiche Arrangements für Chormusik schrieb. Seine Biografie zeigt auch, dass er immer wieder zum Schreiben von Filmmusik engagiert wurde und häufig für das Fernsehen arbeitete. Noch mit 79 Jahren stand Hallberg im Studio um eine Platte aufzunehmen und weiter an seiner Karriere zu arbeiten, der sein Tod am 2. Juli 2013 ein plötzliches Ende bereitete.


13. September 1757: Schweden führt einen Krieg ohne Ergebnisse 
13. September 1881: Stockholm wird mit Strom versorgt

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Donnerstag, 12. September 2013

Die schwedische Sängerin Petra Marklund

Petra Marklund wurde am 12. September 1984 in Älta bei Nacka geboren und begann ihre Karriere als Sängerin im Jahre 2000, als sie gerade einmal 16 Jahre alt war. Ihre erste Aufnahme wurde Teen Queen, die in der Musikwelt allerdings kaum Beachtung fand. Marklund ließ sich jedoch nicht davon abhalten an ihrem Traum festzuhalten und drei Jahre später stand sie unter dem Künstlernamen September mit La, La La (Never give It Up) und We Can Do It erneut auf der Bühne.


Als September arbeitete Petra Marklund vor allem mit Jonas von der Burg zusammen und machte sich überwiegend in Schweden, den USA und Deutschland einen Namen. Der wahre Durchbruch kam dann jedoch im Herbst 2010, als die Sängerin in der Unterhaltungssendung Så mycket bättre das Cover Mikrofonkåt des Rappers Petter interpretierte, einen Song, der anschließend die Hitparaden eroberte und nahezu pausenlos in den Radioanstalten gespielt wurde. Allerdings war damit September bekannt geworden und nicht Petra Marklund.

Im Jahre 2012 entschied sich Petra Marklund auf den englischen Musikmarkt zu verzichten und bereitete ein Album in schwedischer Sprache vor. Als dann im Herbst des Jahres die Single Händerna mot himlen als Auskopplung des Albums erschien, wechselte die Sängerin nicht nur die Sprache, sondern sie kehrte auch zu ihrem Namen Petra Marklund zurück. Die Entscheidung der Sängerin zeigte sich als Erfolgsidee, denn mit ihrem neuen Stil kam sie unmittelbar in die Svensktoppen und sie kann sich vor Angeboten kaum noch retten.


12. September 1921: Die ersten freien Parlamentswahlen in Schweden 
12. September 1997: Stikkan Anderson, Musik für die schwedische Gruppe Abba

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Mittwoch, 11. September 2013

Die Musikgruppe Imperiet gibt ihr letztes Konzert

Bereits als die schwedische Punkband Ebba Grön zu Beginn der 80er Jahre auf ihrem Höhepunkt angekommen war, hatte Joakim Thåström und Stry Terrarie eine Gruppe gegründet, die unter dem Namen Rymdimperiet eine Parallelkarriere begann. Schon 1981 erschien die erste Single Vad Pojkar vill ha der Gruppe, die erstaunlicherweise in dieser geänderten Version weitaus mehr Erfolg hatte als die Aufnahme von Ebbe Grön, die in beiden Formationen von Thåström gesungen wurde und bei Rymdimperiet als etwas melodiöser bezeichnet wird.

Erst als sich Ebba Grön im Jahre 1983 auflöste, entschied sich Joakim Thåström aus Rymdimperiet eine permanente Band zu machen, die dann den Namen Imperiet erhielt. Das erste Album der Gruppe, in der auch einige Musiker von Ebba Grön mitspielten, enthielt nahezu ausschließlich Neubearbeitungen von Ebba Grön Songs, aber auch Stücke, die Ebba Grön noch geplant hatte, aber dann nicht mehr auf Platte gepresst worden waren. Erst 1984 erschien dann das Album „Imperiet“ mit dem vollkommen eigenen Sång Du ska va president, der vermutlich bekannteste Hit der Gruppe, der ihr auch den absoluten Durchbruch brachte.

Zwischen 1985 und 1988 veröffentlichte Imperiet regelmäßig Alben, wobei sich nur für den Song Fred Mikael Wiehe und Björn Afzelius der Gruppe anschlossen und Thåström beim Album Märk hur vår skugga Texte von Carl Michael Bellman und Evert Taube mit zeitnaher Musik unterlegte. Nach dem größten Verkaufserfolg von Imperiet, dem Album Synd, wollte die Gruppe eine internationale Karriere beginnen, was zwar 1988 noch zu einer Tournee durch die USA, Mexiko, Nicaragua und Kuba führte, ohne dass die Gruppe jedoch sonderlich bemerkt wurde. Bereits am 11. September 1988 gab Imperiet dann im Stockholmer Ritz sein Abschiedskonzert. Wenig später erschien dann noch ihr Doppelalbum Studio/Live.


11. September 1380: Håkan Magnusson, ein gewählter König ohne Macht
11. September 2003: Anna Lindh stirbt nach Überfall im Kaufhaus NK

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Dienstag, 10. September 2013

Die schwedische Sängerin Anna Book

Anna Book (Toledano) wurde am 10. September 1970 in Nacka geboren und hatte sehr früh die Ambition Sängerin zu werden. Mit 14 Jahren nahm sie an einer Talentsuche der schwedischen Tageszeitung Dagens Nyheter teil und konnte in der Endausscheidung im Göta Lejon in Stockholm den vierten Platz belegen, was auch dazu führte, dass ihr CBS anbot die Single Hjärtat bankar aufzunehmen, eine Platte, die vom Publikum zwar positiv aufgenommen wurde, jedoch noch nicht zum großen Erfolg führte.

Als Anna Book ein Jahr später als singender Gast in der Familienserie Solstollarna auftauchte, wurde die 15-jährige dann von ganz Schweden entdeckt und es erschien ihr erstes Album mit dem Namen Killsnack mit dessen Titelsong sie längere Zeit in den Svensktoppen platziert war. Wieder ein Jahr später nahm die Sängerin an der Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest teil und landete mit ABC auf dem fünften Platz. 1987 schied sie dann mit einem neuen Beitrag bereits in der Vorentscheidung des Melodifestivalen aus und selbst ihre beiden folgenden Singles, die Per Gessle und Marie Fredriksson schrieben, blieben dann nahezu unbemerkt.

Bis Mitte der 90er Jahre verschwand Anna Book dann von der Musikszene und widmete sich ganz ihrer Familie. Der Versuch eines Comback war sehr für Brook sehr schwierig, auch wenn sich Anna Book musikalisch entwickelt hatte und in den unterschiedlichsten Sendungen im Fernsehen zu sehen war. Erst als die Sängerin im Jahr 2006 an Let's dance teilnahm und mit ihrem Tanzpartner David Watson auf dem zweiten Platz landete, sprach man wieder viel über Anna Book. Bereits im folgenden Jahr war die Sängerin dann mit Samba Sambero zurück bei der Vorausscheidung des Eurovision Song Contests und belegte dieses Mal den neunten Platz. Anschließend folgten erneut mehrere Auftritte, unter anderem beim Allsång på Skansen und gegenwärtig nimmt sie als Chorleiterin an einer Fernsehausscheidung teil bei der der beste Amateurchor Schwedens gesucht wird.


10. September 1821: August Jahnke, der Gründer der Allmänna Sångförening 
10. September 1978: Schwedens bester Formel 1 Fahrer stirbt nach Unfall

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Montag, 9. September 2013

Der schwedische Admiral Klas Horn

Seinen letzten Auftrag nahm Admiral Klas Horn, eigentlich Klas Kristersson, nur unwillig an, denn als ihn König Erich XIV. aufforderte Halmstad zu überfallen, wollte er den Auftrag nahezu ablehnen. Sein Gefühl sollte ihm Recht geben, denn auf dieser Reise kam er nur bis Åby in Östergötland und starb im dortigen Pfarrhof am 9. September 1566, gerade einmal 49 Jahre alt, an der Pest. Der Tod des Eroberers war ein harter Schlag für das schwedische Königreich und um seinen Ruhm auf spätere Kriegsherren zu übertragen, wurden mehrere Schiffe nach Klas Horn benannt.

Klas Horn war gegen 1517 im heutigen Finnland geboren worden und begann seinen Aufstieg beim nordischen siebenjährigen Krieg, der von 1563 und 1570 zwischen Dänemark und Schweden ausgetragen wurde. Horn gewann während des Krieges zwei der wichtigsten Seeschlachten. Bereits 1955 war Horn (Kristersson) von Gustav Vasa, bei dem er auch Hofjunker gewesen war, zum Befehlhaber der Armee ernannt worden und hatte dabei die nötige Erfahrung sammelte, die ihm beim Folgekönig die Möglichkeit bot sowohl über die Armee als auch über die Flotte entscheiden zu können.

Klas Horn kämpfte als Anführer der Flotte mehrmals sehr erfolgreich gegen Dänemark, wobei er sich noch während des siebenjährigen Krieges allerdings teilweise auch als Pirat betätigte, denn als er sich 1566 von Elfsnabben in der Stockholmer Schären Richtung Öresund aufmachte, versenkte er nicht nur einige feindliche Schiffe, sondern er plünderte auch dänische Schiffe und verlangte von den Schiffen aller Nationen, die den Öresund befuhren, eine Steuer, was dem schwedischen König wiederum verhalf den Krieg weiterhin problemlos finanzieren zu können.


9. September 1912: Marianne Zetterström, die Autorin der wenigen Worte
9. September 1962: Liza Marklund und die Revolte gegen die Buchlandschaft
9. September 1962: Liza Marklund zwischen Politik und Kriminalroman
9. September 1986: Die schwedische Liga der Maskierten

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Sonntag, 8. September 2013

Johan Henrik Hästesko wird in Stockholm hingerichtet

Johan Henrik Hästeko wurde am 8. September 1790 im Alter von 49 Jahren auf dem Ladugårdstorget (heute Östermalstorg) in Stockholm hingerichtet, da er sich dem Auftrag des Königs Gustav III. widersetzt hatte und sein gesamtes Regiment gegen den König aufbrachte. Auf Grund dieser Feststellung lehnte Gustav III. auch sein Ansuchen auf eine Begnadigung ab. In Wirklichkeit wollte der König jedoch mehr ein Exempel statuieren, das verhindern sollte, dass in Zukunft ein Offizier sich seinen Aufträgen widersetzte oder diese in Frage stellte.

Johan Henrik Hästesko hatte seine militärische Karriere sehr früh begonnen, denn bereits mit 13 Jahren schloss er sich als Kadett der Artillerie an und seine großen Leistungen während des preußisch-schwedischen Krieges verhalfen ihm dazu sehr schnell den Rang eines Kapitäns zu erreichen. Durch seine Ehe mit der wohlhabenden Beata Helena von Morian konnte er anschließend selbst den Rang eines Oberst kaufen. Mit diesem Rang war Hästesko zu einem der bedeutendsten Offiziere des schwedischen Reiches aufgestiegen.

Der Untergang von Johan Henrik Hästesko begann jedoch schon wenige Jahre später, als Gustav III. den russischen Krieg provozierte und Hästeskos Infanterieregiment nach Friedrichshafen verlegt wurde, denn der Offizier fand diesen Krieg als unsinnig und  sah einen Erfolg als aussichtslos an. Am 12. August 1788 unterzeichnete er dann, gemeinsam mit 112 weiteren Offizieren, den Anjalaakten in dem die Offiziere nicht nur erklärten, dass die Kriegserklärung von Gustav III. das geltende Recht brechen würde, sondern sie forderten auch unmittelbar Friedensgespräche mit Russland. Als sich der Krieg dann jedoch anders entwickelte als Hästesko vorausgesehen hatte, wurden alle Offiziere, die das Dokument unterzeichnet hatten, festgenommen. Später wurden sie alle begnadigt, mit einer einzigen Ausnahme, nämlich Hästesko, der öffentlich geköpft wurde. Sein gesamter Besitz wurde von der Krone beschlagnahmt.


8. September 1962: Wir Kinder aus Bullerbü - Alla vi barn i Bullerbyn 
8. September 1994: Umeå stellt alle Stadtbusse auf Ethanol um

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Samstag, 7. September 2013

Katarina Karlsdotter wird die Königin Schwedens

Als Katarina Karlsdotter am 7. September 1450 auf dem Stockholmer Schloss starb, war sie gleichzeitig die Königin von Schweden und von Norwegen, da ihr Ehemann, Karl Knutsson (Bonde), zu dieser Zeit über beide Reiche regierte. Katarina von Schweden war die zweite Ehefrau des Königs und war insgesamt lediglich knapp zwölf Jahre lang mit ihm verheiratet bevor sie starb. Da Karl Knutsson erst 1448 zum König ernannt wurde, war Katarina Karlsdotter sogar nur zwei Jahre lang die erste Dame Schwedens.

Innerhalb der schwedischen Geschichte wird Katarina Karlsdotter nur sehr selten genannt, auch wenn sie gewissermaßen die bedeutendste Ehefrau von Karl Knutsson war, der mit seinen Ehen wenig Glück hatte, denn seine erste Frau, Birgitta Turesdotter, starb bereits nach sieben Jahren Ehe und seine dritte Ehe ging er mit seiner bürgerlichen Geliebten, Kristina Abrahamsdotter, erst auf dem Sterbebett ein. Katarina wiederum brachte zwar neun Kinder zur Welt, aber da nur eine Tochter den König überlebte und nur eine der Töchter eine Ehe mit einer gehobenen Person einging, gilt die Linie der Königin als wenig bedeutend.

Die Ehe zwischen dem König und Katarina Karlsdotter, die der Linie Gumsehuvud entstammte, gilt als harmonisch und ausgeglichen, zumal Katarina ihren Mann auch bei einigen seiner Reisen begleitete und selbst bei der Belagerung von Stegeborg an seiner Seite war. Da die gemeinsame Tochter Birgitta bereits mit acht Jahren in das Kloster Vadstena eintrat, wurde Katarina auch eine der bedeutendsten Gönnerinnen des Klosters. Auch ihre letzte Reise sollte sie nach Vadstena bringen, denn 1450 starb sie im dortigen Kloster an der Pest. Ihren Grabstein kann man noch heute an der dortigen Klosterkirche besuchen.


7. September 1520: Die Eroberung Stockholms durch Kristian II. 
7. September 1620: Söderhamn wird zur Stadt erhoben

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Freitag, 6. September 2013

Der schwedische Sprachforscher Johan Ernst Rietz

Johan Ernst Rietz wurde am 6. September 1815 in Karlshamn geboren und studierte nach seiner Hochschulreife Philosophie und Theologie in Lund, ein Studium, das zu jener Zeit weitaus ausgedehnter war als heute und daher den Weg zu jeder wissenschaftlichen Karriere öffnete. Rietz entschied sich jedoch für die Laufbahn eines Priesters, die ihm auch Zeit für die unterschiedlichsten Sprachforschungen ließ.

Noch als Student veröffentlichte Johan Ernst Rietz ein dreibändiges Werk über das mittelalterliche Schweden, dem Werke über die geografischen Entdeckungen und das Schulsystem in Skåne (Schonen) folgten. Durch die Oberflächlichkeit und die teilweise wenig wissenschaftlichen Quellen, die Rietz zur Verfügung standen, sind diese Werke heute jedoch nur noch eingeschränkt von Interesse, auch wenn sie Mitte des 19. Jahrhunderts noch einen bedeutenden Einfluss auf das schwedische Denken hatten.

Im Gegensatz zu diesen Werken ist jedoch das schwedische Dialektlexikon (Svensk dialektlexikon), das Johan Ernst Rietz in den Jahren 1862 bis 1867 veröffentlichte noch heute von unschätzbarem Wert, denn es handelt sich bis heute um das einzige Werk dieser Art, das sich über ganz Schweden erstreckt und über zahlreiche etymologische Hinweise verfügt. Rietz hatte für dieses Werk sämtliche sprachwissenschaftlichen Aufzeichnung der damaligen Zeit gesammelt und in zwei Bänden verarbeitet, die noch heute als Referenzwerke gelten, auch wenn sich später herausstellte, dass die Zusammenstellung einige Fehler aufwies.


6. September 1868: Axel Anders Teodor Hägerström, der Gründer der Uppsala-Schule 
6. September 1910: Der Tod durch die Guillotine in Schweden


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Donnerstag, 5. September 2013

Die beliebte Sendung På Spåret hat in Schweden Premiere

Am 5. September 1987 wurde im schwedischen Fernsehen erstmals die Sendung På Spåret (Auf der Spur) ausgestrahlt, eine Idee, die die Fernsehmoderatoren Sten Priwin und Ingvar Oldsberg, zusammen mit dem Journalisten Lennart Andersson, ausgearbeitet hatten. Ingvar Oldsberg sollte die Sendung dann bis 2009 auch selbst moderieren und wird deswegen noch heute mit dieser Erfolgsserie des Fernsehkanals SVT verknüpft.

På Spåret ist ein Fragespiel, das auf eine Zugreise aufbaut, wobei die eingeladenen schwedischen Persönlichkeiten mit Hilfe von verschiedenen Hinweisen Städte erraten müssen. In den letzten Jahren spielten jeweils drei Gruppen mit je drei Mannschaften zu je zwei Mitgliedern und die Sendung entwickelte sich zu einem Turnier mit Halbfinale und Finale, eine Form, die die Sendung På Spåret im Jahre 1993 annahm. Seit 2008 gewinnt das Paar mit den meisten Punkten einen Wanderpokal, der aus einem silbernen Globus besteht.

Der Hauptteil der Sendung besteht darin, dass die Teilnehmer kurze Filme von der Warte des Fahrers eines Fahrzeugs sehen und der Moderator kurze Hinweise gibt, die mit der Zeit immer deutlicher werden, wobei jedoch jeder Hinweise Punkte kostet. Die Sendung gehört noch heute mit zu den beliebtesten Fragesendungen Schwedens, die die staatliche Fernsehanstalt SVT ausstrahlt. Den Rekord erreichte man im Jahre 1990 mit einem insgesamt 3,7 Millionen Zuschauern, aber noch heute zählt man oft rund um zwei Millionen Schweden vor den Apparaten sobald På Spåret ausgestrahlt wird.


5. September 1871: Carl Edward Norström, Pionier des schwedischen Eisenbahn 
5. September 2001: Der schwedische König wird mit Torte beworfen

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Mittwoch, 4. September 2013

Martin Wiberg, ein vergessener Erfinder Schwedens

Der schwedische Erfinder Martin Wiberg wurde am 4. September 1826 in Viby in Skåne geboren und hatte das Glück, dass seine Eltern, wohlhabende Bauern, ihren Kindern eine gute Ausbildung bieten wollten. Wiberg begann daher als 19-jähriger ein Philosophiestudium an der Universität Lund und bereits 1850 war er Doktor der Philosophie. Auch wenn Wiberg danach jede wissenschaftliche Karriere offen war, entschied er sich Erfinder zu werden.

Die Karriere als Erfinder begann für Martin Wiberg in London, wo er im Jahre 1854 eine Setzmaschine entwickelte, die es nicht nur erlaubte eine ganze Zeile auf einmal in Blei zu gießen, sondern die auch die Zwischenräume zwischen den Worten so ausglich, dass anschließend alle Zeilen die gleiche Länge hatten, eine Setzmaschine, die später leider spurlos verschwunden ist und kritisiert wurde, weil dafür zu viel Blei nötig war. Wiberg erfand später eine Rechenmaschine, eine Heizung für Eisenbahnwaggons, einen Hinterlader und vieles mehr, das man als Revolution des 19. Jahrhunderts betrachten kann.

Aber auch wenn Martin Wiberg einer der bedeutendsten Erfinder seiner Zeit war, so hatte er keinerlei Vermögen seine Erfindungen auch zu vermarkten, sondern ließ sich in jeder Weise ausnutzen. Trotz seiner Bekanntschaft mit Kronprinz Oscar und Alfred Nobel, starb er in größter Armut und wurde von der Nachwelt nahezu vergessen. Nur in der Weltgeschichte der Technik blieb der geniale schwedische Erfinder erhalten. Nur wenige seiner Erfindungen wurden auch von ihm patentiert, da Wiberg weder das nötige Geld hatte, noch die Gönner, die ihm die nötigen Summen zur Verfügung stellten.


4. September 1563: Das Schloss Älvsborg wird von Dänemark erobert 
4. September 1564: Das Blutbad von Ronneby

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Dienstag, 3. September 2013

Der schwedische Künstler Bengt Lindström

Der schwedische Künstler Bengt Lindström wurde am 3. September 1925 in Storsjö kapell im Jämtland geboren, wuchs jedoch in Härnösand auf. Bereits 1944, im Alter von 19 Jahren, zog Lindström nach Stockholm um dort Kunst zu studieren. Lindström begann, wie sehr viele schwedische Kunststudenten, am Konstfack, wechselte dann zur Isaac Grünewald Schule der Malerei und ergänzte seine Kenntnisse anschließend an mehreren Kunstschulen in Kopenhagen und in Chicago.

Aber selbst als Bengt Lindström dann ab 1948 noch bei André Lhotes und Fernand Légers in Paris studiert hatte, so sollte der Durchbruch als Künstler noch auf sich warten lassen, denn erst 1954 hatte der Künstler seine erste Einzelausstellung in Schweden, die ihm vorerst jedoch nur in Schweden eine gewisse Beachtung brachte. Der internationale Durchbruch kam für Lindström jedoch 1958 nach einer Ausstellung in Paris, als er seine von der COBRA-Gruppe beeinflussten Gemälde ausstellte bei denen die Farben als solches das Ausdrucksmittel waren.

Nach dieser Ausstellung stand Bengt Lindström die Welt offen und seine Werke wurden in in allen Kunstkreisen berühmt, was den Künstler letztendlich zu einem der bedeutendsten Gegenwartskünstler Schwedens machte. Mit den Jahren ging Lindström mehr und mehr auf die öffentliche Kunst über und heute sind seine Skulpturen im öffentlichen Raum und seine Wandmalereien bekannter als seine frühen Gemälde. Als Lindström am 29. Januar 2008 im Alter von 82 Jahren in Sundsvall starb, konnte er sich seit Jahren kaum noch bewegen. Die bedeutendste Sammlung des Künstlers findet man heute im Västernorrlands Länsmuseum in Härnösand.


3. September 1807: Elias Wilhelm Rudas Weg zur Literatur 
3. September 1942: Schweden unterstützt das geplünderte Norwegen

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