Montag, 16. Juni 2014

Der schwedische Schriftsteller Torgny Lindgren

Torgny Lindgren wurde am 16. Juni 1938 in Raggsjö in Västerbotten geboren, einem Ort mit starker freileligiöser Bindung. Nach einem Studium zum Lehrer und seiner Ehe mit ebenfalls einer Lehrerin zog Lindgren ins Småland, wo er bereits sehr früh begann Gedichte zu schreiben. Während der Schriftsteller mit seinem ersten Gedichtband Plåtsax, hjärtats instrument im Jahre 1965 noch seinen literarischen Weg suchte, findet man bereits im zweiten Poesieband Dikter från Vimmerby die klare Richtung Lindgrens, seine Gesellschaftskritik, seine religiöse Neigung und seinen Drang zu regionalem Sprachgebrauch.

Vom Lehrer ging Torgny Lindgren immer mehr zum Schriftsteller über und, obwohl er in den 80er Jahren immer häufiger zu Mythen und Phantasien greift, blieb der Schriftsteller bei der Gesellschaftskritik und behandelt die Frage inwieweit Politik in unserer Gesellschaft als zuverlässig und neutral betrachtet werden kann. Die einzige Veränderung in diesem Jahrzehnt bleibt, dass Lindgren literarisch zum Västerbotten zurückkehrt und er den dortigen Dialekt in seinen Werken aufnimmt. Mancher Kritiker ist der Meinung, dass Lindgren ab diesem Zeitpunkt mit der Erweckungsbewegung seiner Heimatgegend abschließen will.

Torgny Lindgren, der von der Freireligion zum katholischen Glauben wechselt, schließt seine literarische Laufbahn im Jahre 2007 mit dem Roman Norrlands Akvavit ab, einem Roman, der die Erweckungsbewegung in Nordschweden in neuer Form wieder auferstehen lässt und damit die Anpassungsfähigkeit der Freikirche an das Zeitgeschehen ausdrückt. Diesem Roman folgten 2010 nur noch die „Erinnerungen“, eine Autobiographie des Mitglieds der Svenska Akademien. In den Werken Lindgrens spürt man, neben seinem Aufwachsen in einer freikirchlichen Gemeinde, auch sehr deutlich die Philosophie Schopenhauers und Kierkegaards, die für den Autor immer einen Leitfaden für seine Denkweise boten.


16. Juni 1288: Der Stora Kopparberget in Falun
16. Juni 1798: Johan Henrik Thomander und die Kirchengeschichte Schwedens
16. Juni 1858: Gustav V., König von Schweden
16. Juni 1925: Östen Sjöstrand, der Dichter, der Antike und Gegenwart verbindet
16. Juni 1943: Die Sandöbron schafft eine Landverbindung nach Haparanda
16. Juni 2011: Eine Moschee für die Gläubigen Göteborgs
16. Juni 2012: Mora-Nisse, eine schwedische Legende des Skisports

Copyright: Herbert Kårlin

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