Freitag, 31. Juli 2015

Der Philosoph und Pädagoge Frans von Schéele

Frans von Schéele kam am 31. Juli 1853 als Sohn eines Bergwerkbesitzers in Färnebo im Värmland zur Welt, was in jener Zeit auch bedeutete, dass von Schéele eine sehr gute Erziehung erhielt und sich 1873 an der Universität Uppsala einschreiben konnte. Dort studierte von Schéele Philiosophie, ein Studium, das er zwölf Jahre später mit einem Doktorat abschloss. Noch im gleichen Jahr wurde dem Philosoph eine Stelle als Dozent in Ästhetik angetragen, die er jedoch nur zwei Jahre später gegen eine Dozentur in praktischer Philosophie austauschte. 1888 wurde von Schéele dann Professor in theoretischer Philosophie in Uppsala.

Auch wenn Frans von Schéele mit der Ernennung zum Professor nun seinen wissenschaftlichen Aufstieg als gesichert ansah, so standen diesem zwei wichtige Punkte im Weg, denn Schéele zeigte wenig Eifer an einer literarischen Tätigkeit und er war ein Erneuerer seines Bereichs, da er die an der in Uppsala dominierenden Philosophie von Christopher Jacob Boströms weiterentwickelt hatte und sich teilweise auch davon abwandte. Von Schéele hat daher zahlreiche Feinde in der Philosophie und alle seine Bewerbungen für einen eigenen Lehrstuhl, sowohl in Uppsala, als auch in Göteborg und Lund, wurden auf Grund von Widersachern abgelehnt.

Ab Ende des 19. Jahrhunderts wandte sich Frans von Schéele immer mehr der modernen Pädagogik zu, was auch dazu führte, dass er 1903 in diesem Bereich eine Professur erhielt und nur zwei Jahre später zum Volksschuldirektor in Stockholm ernannt wurde. Von Schéele begann in dieser Zeit intensive Fachstudien, sowohl in Schweden als auch in Deutschland und Frankreich und entwickelte dabei die Basis der heutigen Lehrmethoden Schwedens. Für von Schéele war es bedeutend, dass ein Schüler während des Unterrichts möglichst permanent zur Aktivität angehalten werden muss und, parallel hierzu, die Möglichkeit haben muss die individuelle Phantasie zu entwickeln. Frans von Schéele starb am 11. Mai 1931 im Alter von 77 Jahren, ohne allerdings je einen eigenen Lehrstuhl erhalten zu haben.

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Donnerstag, 30. Juli 2015

Der schwedische Künstler Gustaf Isander

Auch wenn Gustaf Isander heute als schwedischer Künstler seine Anerkennung fand, so ging er noch zwei Jahre vor seinem Tod am 30. Juli 1929 von Tür zu Tür um seine Werke zu verkaufen, wenn auch ohne großen Erfolg. Dass ihm immer wieder zugesagt wurde demnächst ein Werk zu erwerben, half dem Künstler wenig und seine Antwort, dass er mit 65 Jahren kaum noch viel Zeit zum Warten hätte, half Isander kaum weiter. Der schlechte Verkauf lag allerdings auch daran, dass sich Isander an jene wandte, die ohnehin nicht zur wohlhabenden Schicht gehörten, da diese den Künstler um diese Zeit ohnehin nicht kannte.

Gustav Isander war am 2. Juli 1863 in ärmlichen Verhältnissen in Stockholm zur Welt gekommen und kam mit elf Jahren, nach dem Tod seines Vaters, ins Kinderheim, wo er erstmals mit der Kunst in Berührung kam. Das Zeichnen sollte Isander auch nach seiner Entlassung im Alter von 15 Jahren nicht verlassen, obwohl er sich mit anderen Berufen, insbesondere als Kellner, sein Brot verdienen musste. Dass er in Arbeitspausen und seiner Freizeit Kunden und seinen Arbeitgeber porträtierte, führe nicht zum künstlerischen Erfolg, aber dazu, dass er sehr häufig entlassen wurde und daher häufig die Arbeitgeber wechselte.

Von Anfang an neigte Gustaf Isander zur Perfektion, der exakten Darstellung der kleinsten Details und zu Schwarz/Weiß, auch wenn ihn Pastellfarben faszinierten. Nach eigenen Aussagen war jedoch nur eine Abbildung mit allen Nuancen des Schwarz/Weiß wirklich ausdrucksstark und realistisch. Als der Künstler dann mit etwa 60 Jahren begann bekannter zu werden, arbeitete er vor allem an Trocken-Nadel-Radierungen, die sich durch eine enorme Präzision auszeichnen. Die Werke von Gustaf Isander, vor allem Stockholmmotive, findet man in nur wenigen Museen Schwedens, da die Mehrheit unter ihnen in Privatbesitz sind und vereinzelt auch in Museen der verschiedenen Länder zu finden sind.

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Mittwoch, 29. Juli 2015

Anna Maria von der Pfalz wird Kronprinzessin in Schweden

Als Anna Maria von der Pfalz am 29. Juli 1589 in Eskilstuna als Herzogin des Södermanland starb, war sie zwar durch ihre Ehe mit Herzog Karl, dem späteren Karl IX. zwar Kronprinzessin Schwedens gewesen, aber da ihr Ehemann erst zehn Jahre nach ihrem Tod zum König gekrönt wurde, wurde an ihrer Stelle Kristina von Holstein-Gottorp die Königin Schwedens. Da von ihren sechs Kindern, die sie als Kronprinzessin zur Welt brachte, nur ein Mädchen nicht bereits in jungen Jahren starb, konnte Anna Maria von der Pfalz Schweden auch keinen Thronfolger bieten.

Anna Maria von der Pfalz war am 24. Juli 1561 im deutschen Heidelberg als älteste Tochter des Kurfürsten Ludwig VI. von der Pfalz zur Welt gekommen und traf ihren Ehemann erstmals 1578, als der spätere Karl IX. ihren Vater besuchte. Auch wenn man annimmt, dass das Treffen und die Ehe von der Schwester Herzog Karls, also von Anna Maria Vasa, die in Deutschland verheiratet war, arrangiert wurde, verliebte sich das Paar und Anna Maria von der Pfalz heiratete im Alter von 18 Jahren den um zehn Jahre älteren Herzog am 11. Mai 1579 in Heidelberg, um nach der Ehe unmittelbar zu ihrem Ehemann nach Schweden zu ziehen.

Auch wenn die Ehe zwischen Anna Maria von der Pfalz und Herzog Karl als sehr glücklich galt und die Kronprinzessin in Schweden beliebt war, so wurde sie von adeliger Seite mit Misstrauen betrachtet, da das Gerücht aufkam, dass die streng gläubige Maria af Pfalz ihren Ehemann von der kürzlich in Schweden eingeführten Staatsreligion abbringen würde, zumal Anna Maria von der Pfalz, gemeinsam mit ihrem Gefolge, das Recht erhalten hatte ihren kalvinistischen Glauben beibehalten zu können. Der frühe Tod der Kronprinzessin war indes kein Wunder, denn Maria af Pfalz galt bereits als Kind als kränklich und schwach. Heute erinnern noch der Kungsgården Marieholm und die Stadt Mariestad an die Kronprinzessin. Mariestad wurde 1583 von Herzog Karl angelegt und nach seiner Ehefrau benannt.

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Dienstag, 28. Juli 2015

Die Svalövs kyrka des Bistums Lund in Skåne

An der Stelle der heutigen Svalövs kyrka in Skåne wurde bereits 1175 von Mårten Stenmästare eine Kirche gebaut, einem der Bauherren der Domkirche in Lund. Allerdings gehörte diese mittelalterliche Kirche, deren Grundmauern bis heute erhalten blieben, damals zum Herrevadskloster, das nahezu das gesamte Gebiet des heutigen Ortes Svalöv besaß. Aus dem Mittelalter stammt noch das Taufbecken aus dem 13. Jahrhundert, das man in der Svalöv-Kirche finden kann. Vom Kloster jener Zeit sind heute nur noch Fragmente zu finden, unter anderem eine Kapelle.

Als im 19. Jahrhundert die Bevölkerung in Svalöv stark zunahm und die Versammlung 1100 Einwohner zählte, war die alte Kirche mit 180 Sitzplätzen zu klein geworden und der Bau einer neuen Kirche musste diskutiert werden. Allerdings wollten die Besitzer der Axelvolds säteri, die Verantwortlichen für die Kirchengemeinde, den Neubau nicht finanzieren und erst nach dem Ausfechten zahlreicher Streitigkeiten konnte der Bau der neuen Svalövs kyrka beginnen. Erst am 28. Juli 1878 konnte die neue Kirche, die von den Gemeindemitglieder gebaut wurde, eingeweiht werden. Allerdings wurden für den Bau auch die Steine der alten Kirche verwendet, so dass hiervon nur das Fundament erhalten blieb.

Im Zuge der Zeit wollte man, vom Taufbecken abgesehen, das Inventar der alten Kirche jedoch nicht übernehmen, was dazu führt, dass die Kirche im Inneren sehr vielen Kirchen des 19. Jahrhunderts ähnelt. Die Kunstgegenstände der mittelalterlichen Kirche, unter anderem ein Madonnenbild (Svalövsmadonnan) und das Triumphkreuz sind heute in Lund zu betrachten. Da das Kirchensilber der Svalövs kyrka im Jahre 1980 gestohlen wurde, findet man heute in der Kirche nur noch die nach Fotos erstellten Repliken. Die letzte bedeutende Restauration der Kirche fand 1969 statt, als auch die heutigen Kirchbänke eingebaut wurden.

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Montag, 27. Juli 2015

Die Karriere von Adolf Göran Mörner af Morlanda

Adolf Göran Mörner af Morlanda kam am 27. Juli 1773 als Sohn eines Hofmarschalls in Esplunda in Närke zur Welt und wurde von seinem Vater im Alter von 10 Jahren als Fähnrich in der Svea Livgarde eingeschrieben und wurde, nur ein Jahr später, zum Kammerjunker des Königs ernannt, was ihm eine sichere politische Karriere garantieren sollte. Mit 15 Jahren schrieb sich der Jugendliche daher auch an der Universität Uppsala ein um dort drei Jahre später sein Kanzleiexamen abzulegen. Noch im gleichen Jahr wurde Mörner af Morlanda in der Königlichen Kanzlei angestellt, wo er in wenigen Jahren bis zum Botschaftssekretär aufstieg.

Nach seiner Dienstzeit an der Botschaft in Wien und einem längeren Aufenthalt in Paris kehrte Adolf Göran Mörner im Jahre 1795 zurück nach Schweden um erst im Kabinett des Außenministeriums zu arbeiten, ein Amt, das er jedoch bald darauf aufgab um erst Kavalier und dann Kammerherr bei der Herzogin des Södermanland zu werden. In dieser Zeit kam Mörner in Verbindung mit der Opposition und schon 1800 zeigte er sich als einer der heftigsten Kritiker des damaligen Regimes. Der Politiker wollte selbst seinen Adelstitel ablegen und damit eine klare Stellung in der Opposition einnehmen. Nur sein Vater konnte ihn letztendlich von diesem Schritt abhalten.

Allerdings führte der Einfluss von Adolf Göran Mörner in der Opposition dazu, dass er sämtliche seiner Ämter in der Politik und am schwedischen Hof verlor und sich daher auf seine Güter zurückzog. Mit der Revolution des Jahres 1809 kehrte Mörner jedoch, mit Hilfe seiner Freunde, zurück in die Politik und hatte einen bedeutenden Einfluss auf die Handels- und Finanzpolitik jener Zeit. Gemeinsam mit Lars von Engeström arbeitete Mörner selbst einen Handelsvertrag mit Nordamerika aus. Im Jahre 1818, als Adolf Göran Mörner zum Ritter ernannt wurde, wurde er auch in die Svenska Akademien gewählt, während ihn seine politische in diesen Jahren bis zum Außenminister führte. Mörner starb am 30. Januar 1838 im Alter von 64 Jahren in Stockholm.

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Sonntag, 26. Juli 2015

Der Feldherr und Stadtplaner Clas Larsson Fleming

Als der Feldherr und Stadtplaner Clas Larsson Fleming am 26. Juli 1644 durch eine verirrte Kugel starb und in letzter Sekunde noch einen Nachfolger, Carl Gustaf Wrangel, als Befehlshaber der schwedischen Marine einsetzen konnte, ging er als einer der größten Kriegsherren in die schwedische Geschichte ein, aber auch als bedeutender Stadtplaner Stockholms, als Erneuerer der Kriegsmarine und Gründer von zwei Eisenhütten, obwohl Fleming auch derjenige war, der für den Untergang des Kriegsschiffes Vasa bei ihrer Jungfernfahrt verantwortlich war.

Clas Larsson Fleming, oft auch nur Klas Fleming oder Clas Fleming genannt, war i März 1592 in Willnäs, im heutigen Finnland, zur Welt gekommen und hatte nach seinen Studien an ausländischen Universitäten sehr schnell eine militärische Karriere gemacht, da er auf Grund seines Mutes König Gustaf II. Adolf während des Russischen Krieges (Ingermanländska kriget) positiv auffiel und dessen Vertrauen gewann. Fleming zeigte sich dabei jedoch nicht nur als ausgezeichneter Feldherr, sondern fertigte in seiner Eisenhütte auch die ersten Schwerte an, die bis dahin immer importiert werden mussten, und zeigte damit auch als Kaufmann und Fabrikant seine Einfallskraft.

In seiner Rolle als Stadthalter Stockholms konnte der in diesem Bereich völlig unerfahrene Clas Larsson Fleming auch seine bis dahin verborgenen Fähigkeiten als Stadtplaner unter Beweis stellen, wobei Fleming nicht nur das Straßennetz mit seinen verschiedenen Marktplätzen verbesserte, sondern auch die Jakobs Kirche und die Schleusen (Slussen) fertigstellte. Fleming gab Stockholm ein modernes Gesicht, obwohl der durch seine anderen Tätigkeiten, zum Beispiel in seiner Waffenschmiede, und Kriege relativ wenig Zeit für die Stadtplanung Stockholms aufwenden konnte. Fleming gilt in der schwedischen Geschichte als einer der gebildetsten Kriegsherren, der jeden seiner Schritte auf das Genaueste überlegte.

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Samstag, 25. Juli 2015

Die schwedische Künstlerin Amanda Sidvall

Amanda Sidvall kam am 25. Juli 1844 als Tochter eines Säcklers in Stockholm zur Welt und interessierte sich sehr früh für die freie Kunst. Aber erst 1864, im Alter von 20 Jahren, gelang es ihr, nach einigen Jahren in der Schule der Kunsthandwerker, an der Kunstakademie angenommen zu werden, die in diesem Jahr erstmals in ihrer Geschichte 18 Frauen als Studentinnen aufnahm. Sidvall studierte dort sechs Jahre lang Malerei, bis sie, wie zu jener Zeit üblich, nach Paris aufbrach um dort ihre Studien fortzuführen.

Die Situation in Paris ähnelte jedoch sehr stark jener in Schweden, denn die École des Beaux Arts nahm um diese Zeit immer noch keine Frauen auf, was Amanda Sidvall dazu zwang, gemeinsam mit Anna Nordgren und einigen anderen weiblichen Künstlern, bei der Académie Julian Kunst zu studieren. Dort wurde Sidvall später auch Hilfskunstlehrerin und unterrichtete, unter anderem, Jenny Nyström. In Paris gelang es Sidvall noch während ihrer Ausbildung einige ihrer Werke im Salon de Paris auszustellen, obwohl dies für eine Frau in diesen Jahren nahezu unmöglich war, und sie erntete sehr positive Kritiken.

Aber auch dieser Erfolg verhalf Amanda Sidvall nicht dazu in Schweden als Künstlerin anerkannt zu werden, denn erst 1942 wurden mehrere Werke der Künstlerin im Nationalmuseum in Stockholm ausgestellt, wo man noch heute einige ihrer Gemälde finden kann. Obwohl die Künstlerin zu ihren Lebzeiten nur außerhalb Schwedens anerkannt wurde, kehrte sie zurück in ihre Heimat, jedoch in der Hoffnung jedes Jahr sechs Monate lang in ihrem Atelier in Frankreich verbringen zu können, eine Hoffnung, die sich zerschlug, da sich die Künstlerin in Schweden um ihre Eltern und den Haushalt kümmern musste und die Malerei als Nebenbeschäftigung zu betrachten hatte. Die meisten Gemälde Sidvalls sind im Privatbesitz französischer Sammler und konnten den schwedischen Kunstliebhabern bis heute nicht präsentiert werden.

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Freitag, 24. Juli 2015

Die Skeppsholmskyrkan in Stockholm

Die Skeppsholmskyrkan in Stockholm, die am 24. Juli 1842 eingeweiht wurde, ist aus mehreren Gründen eine Ausnahme unter den Kirchen der schwedischen Hauptstadt, denn auch wenn sie als Skeppsholmskyrkan bekannt ist, so ist ihr wahrer Name eigentlich Carl Johans kyrka. Zum anderen wurde die Kirche am 5. Dezember 2001 zu einem profanen Gebäude, das mittlerweile unter Denkmalschutz steht und nur noch für kulturelle Veranstaltungen benutzt wird, ein Schicksal, das man bei mehreren historisch interessanten Kirchen Schwedens feststellen kann.


Auf Skeppsholmen fand man bereits vor dem 19. Jahrhundert eine Kirche, die Holmkyrkan, die für die Admiralität, die Flotte und ihre Angehörigen gebaut worden waren. Als jedoch beim sogenannten Blasieholmsbranden im Jahre 1822 diese Kirche vollständig abbrannte, erhielt der Architekt und Oberleutnant Fredrik Blom unmittelbar den Auftrag eine neue Kirche für die Admiralität zu bauen. Obwohl der Bau dieser Kirche, der Skeppsholmskyrkan, bereits 1824 begann und bis auf einige Details bereits 1841 fertiggestellt war, wurde sie erst drei Jahre später, als die Kuppeln endgültig fertig waren, auch eingeweiht und erhielt bei dieser Gelegenheit den Namen Karl Johans kyrka.

Die Skeppsholmskyrkan ist der vermutlich interessanteste neoklassische Bau Schwedens, der mit seinen Säulen, Bogen und  Kuppeln geradezu einem klassischen Tempel nahe kommt. Sehr viele Details der ursprünglichen Kirche blieben bis heute erhalten, obwohl mehrere Renovationen das Gebäude den modernen Ansprüchen eines Kulturtempels anpassten. In gewisser Weise erinnert die achteckige Kirche an das Pantheon in Rom und die Dreifaltigkeitskirche in Karlskrona, was bedeutet, dass auch das Aussehen dieser Kirche sehr deutlich von den üblichen Kirchen Schwedens abweicht.

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Donnerstag, 23. Juli 2015

Der schwedische Komponist Franz Berwald

Franz Adolf Berwald, der am 23. Juli 1796 in Stockholm zur Welt kam, wird heute als einer der bedeutendsten schwedischen Komponisten des 19. Jahrhunderts betrachtet, auch wenn ihm während seines Lebens der Durchbruch in der Musik nie wirklich gelang, und dies, obwohl er bereits mit fünf Jahren von seinem Vater Violinunterricht bekam und als Neunjähriger am Hofe spielen durfte. Nur ein Jahr später hatte der Junge dann in mehreren Teilen Schwedens Konzerte gegeben und seine Zukunft als Musiker schien gesichert zu sein.

Im Jahre 1810 wurde Franz Berwald Schüler von Edouard Du Puy, der ihm zwei Jahre später zur Beschäftigung als erster Violinist an der Hofkapelle verhalf, eine Anstellung, die zwar mit Ehre verbunden war, jedoch den Musiker nicht versorgen konnte. Aus diesem Grund gab Berwald die Zeitschriften Musikalisk journal und Journal de Musique heraus in denen er auch eigene Lieder und Pianowerke veröffentlichte. Es folgten Jahre in denen Berwald als freier Künstler Tourneen unternahm, um jedoch bereits 1824 als Altviolinist zur Hofkapelle zurückzukehren. Auch wenn die Bezahlung gering war, so machte Berwald dort mit der Oper Bekanntschaft und er schrieb 1828 seine erste Oper, die er Gustaf Vasa nannte.

Trotz guten Kritiken und einigen finanziellen Unterstützungen, die Franz Berwald mehrere Studienreisen, vor allem nach Deutschland, erlaubten, gelang es ihm nicht sich von der Musik ernähren zu können und die schwedische Elite der Musik sah ihn als Außenseiter. Nach einem Aufenthalt in Berlin kan Berwald dann als Krankengymnast zurück, der nicht nur über die modernsten Kenntnisse in diesem Bereich verfügte, sondern auch selbst mechanische Apparate erfand, die ihn zum bedeutendsten Krankengymnast des Landes machten. Parallel hierzu arbeitete Berwald, der am 3. April 1868 in Stockholm starb, weiterhin als Komponist, erneut ohne den Durchbruch als Musiker zu schaffen. Alle Bewerbungen, unter anderem als Hofkapellmeister, endeten mit Absagen, was wiederum dazu führte, dass Franz Berwald 1850 zum Disponent einer Glashütte wurde um überleben zu können. Erst vier Jahre vor seinem Tod wurde Berwald letztendlich in die Königliche Musikalische Akademie aufgenommen, was die erste echte Anerkennung des Künstlers wurde.

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Mittwoch, 22. Juli 2015

Die Schriftstellerin und Pädagogin Elisabet Ehrenborg

Elisabet Ehrenborg, die sich, nach ihrer Ehe, privat immer Betty Posse nannte und als Schriftstellerin Betty Ehrenborg blieb, kam am 22. Juli 1818 auf dem elterlichen Gut Råbäck in Westschweden zur Welt, erhielt eine relativ gute Ausbildung und wurde vor allem von ihrem Bruder beeinflusst, auch wenn die mystische Neigung der Mutter ebenfalls eine gewisse Rolle spielte. Entscheidend für ihre parallele Rolle als Pädagogin und Schriftstellerin waren jedoch die beiden Aufenthalte und die Studien Ehrenborgs in London.

Als Betty Ehrenborg 1853 von einem zweijährigen Studium an der British and foreign school in London nach Schweden zurückkehrte, wurde sie in der Diakonissenanstalt in Stockholm als Lehrerin angestellt. Nur zwei Jahre später gründete die Pädagogin dann im Bårs bruk eine Schule, 1855 eine Schule in Lindesberg und 1956 wurde Ehrenborg dann der Vorstand des Lehrerseminars in Stockholm und damit für die Ausbildung sehr vieler freidenkender Frauen jener Epoche verantwortlich.

Parallel zu ihrer pädagogischen Tätigkeit begann Betty Ehrenborg 1853 auch für die Zeitschrift Väktaren zu arbeiten, nachdem die junge Frau bereits in ihrer Jugend begonnen hatte Gedichte in einem Art Wettbewerb mit Thekla Knös zu schreiben, die sich gegenseitig in dieser Aktivität unterstützten. Mehrere Psalmen der Schriftstellerin wurden auch in den verschiedenen Psalmbüchern aufgenommen, wobei sie jedoch ihren größten Erfolg mit den drei Bänden Andeliga sånger för barn hatte, die zwischen 1852 und 1856 erschienen und Kindern das christliche Denken näher brachte.

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Dienstag, 21. Juli 2015

Die schwedische Schriftstellerin Charlotta Frölich

Als Charlotte Fröhlich am 21. Juli 1770 starb, ging sie als eine von sechs Frauen ihrer Zeit in die Geschichte ein, die sich in die politische Debatte ihrer Zeit einmischte und damit die damaligen sozialen Grenzen überschritt. Gleichzeitig war sie, nach Hedvig Charlotta Nordenflycht, die produktivste Schriftstellerin der schwedischen Freiheitsepoche. Zudem war Fröhlich die erste Frau Schwedens, die Werke in den Schriften der Vetenskapsakademien veröffentlichte. Trotz ihrer einzigartigen Rolle in der Frauenbewegung Schwedens, gelang es Fröhlich bis heute nicht auch außerhalb Schwedens bekannt zu werden und ihr Ruf in Schweden ist extrem begrenzt.

Charlotta Frölich war am 28. November 1698 als Tochter eines deutschstämmigen Ratspräsidenten zur Welt gekommen und hatte eine streng religiöse, spartanische Erziehung erhalten in der Religion, harte Arbeit und der Verzicht auf jeden Luxus im Zentrum standen. Auf Grund des hohen Standes lernte Frölich im Privatunterricht, neben Bibelkunde und Psalmen, auch Lesen, Schreiben und Geschichte. Um sich, als Besitzerin eines Gutes und eines Bergwerks weiterhin um Landwirtschaft und Bergbau kümmern zu können, die ihr eine unabhängige Existenz erlaubten, weigerte sich Charlotta Frölich bis zum 35. Lebensjahr zu heiraten, auch wenn immer wieder angesehene Bewerber auftraten, denn die Voraussetzung zur Ehe waren, dass ihr der Ehemann eine freie Entscheidung in diesen Angelegenheiten ermöglichte.

Einen Teil ihrer Werke veröffentlichte Charlotta Fröling, wie alle Frauen der gleichen Epoche, unter einem Pseudonym, wobei Frölich jedoch mit Lotta Triven einen Frauennamen wählte um deutlich zu wachen, dass die Autorin eine Frau war. Bis 1759 veröffentlichte Frölich insbesondere Handbücher in unterschiedlichen Bereichen, unter anderem ein Geschichtsbuch, das bis 1817 permanent neu aufgelegt wurde. Bei ihren anderen Werken handelte es sich insbesondere um Handbücher zur Landwirtschaft, die auf eigene Erfahrungen und Beobachtungen aufbauten. Als Frölich ab 1762 immer schlechter sah, ging die Schriftstellerin immer mehr auf Gelegenheitsgedichte über, die leider nur teilweise erhalten blieben. Ab dem Jahre 1768 mischte sich Charlotta Frölich auch in die politische Diskussion ein und schlug, in Gedichtform, vor, dass der Staat sich um bettelnde Kinder kümmern solle und ihnen auch eine Ausbildung bieten müsse.

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Montag, 20. Juli 2015

Der schwedische Mystiker Waldemar Rudin

Waldemar Rudin wurde am 20. Juli 1833 in Östra Rud in Östergötland geboren und studierte ab 1851 Theologie an der Universität Uppsala, wo er 1857 auch seinen Doktor in Philosophie ablegte. Rudin zeigte in dieser Zeit eine starke Neigung zur Theosophie Luthers, was den Theologen auch zur Fosterlandsstiftelse führte, die den Ideen Rudins weitaus näher kamen als jene der damaligen offiziellen Lehrender in Uppsala, Stockholm und Lund. Auf seiner nahezu fanatischen Suche nach Gott entfernte sich Rudin jedoch bereits nach wenigen Jahren auch von der Lehre der Fosterlandsstifeltesen und 1869 musste er, statt der Vorstand der Stiftung zu werden, diese verlassen.

Bereits im Herbst des Jahres 1869 wurde Waldemar Rudin vorübergehend Komminister in der Klara Versammlung in Stockholm und drei Jahre später wurde er zum Dozent in Ästhetik an der Universität Uppsala ernannt, der Universität, an der er später Professor in Exegetik wurde und als ordentlicher Professor einen starken Einfluss auf die theologische Entwicklung Schwedens bekam. In diesen Jahren führte Rudin auch eine neue Form des Predigens ein, denn er verband die theologische Lehre mit Referenzen zur aktuellen Literatur jener Zeit und er folgte mehr und mehr den Bibeltheorien Württembergs, die damals die protestantische Theologie Deutschlands prägte, was den beiden Hauptströmungen der schwedischen Theologie jedoch entgegenlief.

Waldemar Rudin, der am 2. Januar 1921 in Stockholm starb und 1896 in die Svenska Akademien aufgenommen worden war, ging in der Theologie immer seinen eigenen Weg und war einer der ersten Theologen Schwedens, die die Kirche von der Politik unabhängig machen wollten und davon ausgingen, dass die Lehre der Kirche weniger bedeutend ist als der persönliche Weg des Einzelindividuum, das letztendlich immer den richtigen Weg wählen wird, wenn auch erst nach zahlreichen Fehlschritten. Für Rudin war die Priesterweihe unwichtig und die kirchliche Lehre keine absolute Wahrheit, Meinungen, die geradezu als revolutionär zu sehen sind, jedoch dem Einfluss und dem Werdegang des Theologen nicht schadeten.

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Sonntag, 19. Juli 2015

Der Funkis-Architekt Nils Einar Eriksson

Nils Einar Eriksson kam am 19. Juli 1899 als Sohn eines Glasermeisters in Stockholm in einer kinderreichen Familie zur Welt. Im Alter von 15 Jahren begann Eriksson seine Ausbildung zum Bauingenieur an der Tekniska Skolan der schwedischen Hauptstadt, die er 1918 beendete um unmittelbar danach beim Architekten Carl Åkerblad angestellt zu werden. Parallel hierzu begann der Bauingenieur erst an der Königlichen Technischen Hohschule und anschließend an der Königlichen Kunsthochschule Architektur zu studieren, ein Studium, das er 1925 abschloss.

Nils Einar Eriksson arbeitete nach seinem Studium, und nach mehreren Auslandsaufenthalten zu Studienzwecken, die er einem Stipendium verdankte,  unter anderem für Gunnar Asplund, bevor er sich 1930 in Stockholm selbständig machte. Nur zwei Jahre später verlegte der Architekt sein Büro dann jedoch nach Göteborg. In Göteborg nahm Eriksson an einer Ausschreibung zum Bau des Konzerthauses teil, und gewann die Ausschreibung. Als das Konzerthaus 1935 eingeweiht wurde, wurde Eriksson damit weltberühmt, denn er hatte nicht nur einen für seine Zeit modernen Bau geschaffen, sondern auch für eine hervorragende Akustik gesorgt.

Neben dem Konzerthaus war Nils Einar Eriksson auch für den Bau der Kinos Draken, den Guldhedstornet und das Hotel Park Aveny in Göteborg verantwortlich. Gemeinsam mit Sten Westholm baute er in Stockholm auch das erste schwedische Funkis-Gebäude, das Tidens hus am Sveavägen, mit dem der deutsche Bauhaus-Stil in Schweden eingeführt wurde und den architektonischen Ideen Erikssons am nächsten kommen. Nils Einar Eriksson starb im Jahre 1978 in Göteborg und wird heute als einer der größten Funkis-Architekten Schwedens betrachtet.

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Samstag, 18. Juli 2015

Der Frieden in Örebro, Frieden zwischen Schweden und Großbritannien

Am 18. Juli 1812 kam es während des Reichstags in Örebro zu einem der merkwürdigsten Friedensschlüssen der schwedischen Geschichte, denn im sogenannten Friedenshaus (Fredshuset) in Örebro kam es nicht nur zu einem Friedensvertrag zwischen Russland und Großbritannien, sondern auch einem zwischen Schweden und Großbritannien, zwei Ländern, die sich offiziell seit fast zwei Jahren kriegerisch gegenüberstanden, jedoch in dieser Zeit nicht einen einzigen Schuss aufeinander abgegeben hatten, da sie zur Kriegserklärung lediglich gezwungen worden waren.

Zu dieser Kriegserklärung kam es, da Napoleon während des sogenannten Friedens von Paris im Jahre 1810 das verbündete Schweden dazu zwang sich der französischen Handelsblockade von Großbritannien anzuschließen. Da Großbritannien jedoch der wichtigste Handelspartner der Schweden war, versprach man einerseits die Handelsblockade zu unterstützen, setzte jedoch heimlich Schmuggelschiffe ein, die den Handelsaustausch mit Großbritannien weiterhin garantierte. Als Napoleon von diesem Doppelspiel erfuhr, zwang er Schweden dazu Großbritannien den Krieg zu erklären, da dies jede Handelsbeziehung ausschließen würde. Schweden sollte daher gar nicht kämpfen, sondern den Feind Frankreichs lediglich wirtschaftlich schwächen.

Diese Situation sollte sich jedoch ändern, als französische Truppen im Januar 1812, ohne jede Kriegserklärung, die schwedischen Besitztümer in Pommern und Rügen in Besitz nahmen, denn damit war die Partnerschaft zwischen Frankreich und Schweden beendet und der schwedische König sah Napoleon nun als seinen Feind an. Unmittelbar nach diesem französischen Überfall wurden zwischen Schweden und England wieder Verhandlungen aufgenommen, die sich jedoch bis zum Juli des Jahres hinauszogen, da Kronprinz Karl Johan von Großbritannien die Unterstützung für eine Eroberung Norwegens haben wollte, dies der Sendbote jedoch nicht unterzeichnen konnte, da er dafür keinen Auftrag erhalten hatte.

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Freitag, 17. Juli 2015

Der schwedische Künstler Nils Månsson Mandelgren

Nils Månsson Mandelgren wurde am 17. Juli 1813 als Sohn eines Schuhmachers in Ingelsträde in Skåne (Schonen) geboren. Da der Vater jedoch starb als der Junge noch nicht einmal fünf Jahre alt war, wuchs er unter ärmlichsten Verhältnissen in Kattarp, dem Heimatort seiner Mutter auf. Nach eigenen Erzählungen begann Månsson Mandelgren dort im Alter von 12 Jahren die Möbel der Nachbarn, sowie die Wände ihrer Wohnungen, zu dekorieren und konnte dadurch die Familie auch finanziell etwas unterstützen.

So wenig man weiß wann Nils Månsson seinem Namen Mandelgren hinzufügte, so wenig weiß man auch wie er die Bekanntschaft von Jakob De la Gardie in Höganäs machte, der nicht nur das Talent des jungen Künstlers erkannte, sondern diesem auch zu einer Ausbildung an der Kunstakademie in Stockholm verhalf. Nach seiner Ausbildung ging Månsson Mandelgren erst vier Jahre nach Kopenhagen um dort seine Kenntnisse auszubauen, gleichzeitig aber auch Archäologie und Kunstgeschichte zu studieren, und anschließend folgte eine zweijährige Studienreise durch mehrere Länder Europas.

Als Nils Månsson Mandelgren 1843 nach Schweden zurückkehrte, arbeitete er vor allem als Zeichner und Konservator für ältere Gemälde. Während Månsson Mandelgren in diesen Jahren der erste Künstler war, der die „gewöhnliche“ Bevölkerungsschicht künstlerisch dokumentierte und dabei auch die Armut darstellte, gehen auch mehrere bauliche Fragen Stockholms auf Månsson Mandelgren zurück und auch die Schaffung eines Tivoli in Stockholm, nach Kopenhagener Modell, wurde in Schweden erstmals von diesem Künstler verfochten. Seine Begeisterung über mittelalterliche Kirchen Schwedens führte auch  dazu, dass viele unter den Kirchen von ihm registriert wurden und teilweise auch der Nachwelt erhalten blieben. Während Månsson Mandelgren als kultureller Archivar und Künstler angesehen war, blieb ihm jedoch ein Wunsch versagt, nämlich auch in der akademischen Welt als Wissenschaftler anerkannt zu werden, denn ihm fehlte die notwendige offizielle Ausbildung.

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Donnerstag, 16. Juli 2015

Königin Lovisa Ulrika von Preußen

Königin Lovisa Ulrika av Preussen starb am 16. Juli 1782 auf Schloss Svartö und war durch ihre Ehe mit Adolf Fredrik I. von 1751 bis 1771 Königin von Schweden. Als ihr Ehemann im Jahre 1771 starb, versuchte die plötzlich zur Witwenkönigin gewordene Lovis Ulrika alles um ihre hohe vorherige Stellung zu behalten und versuchte ihren Sohn, König Gustav III. in seiner Macht zurückzuhalten, unter der Aussage, dass sie als Mutter immer gewisse Erziehungsrechte habe, die über der Macht des Sohnes liegen müssen.

Lovisa Ulrika, die am 24 Juli 1720 als Luise Ulrike von Preußen in Berlin zur Welt gekommen war, hatte während ihrer Jugend zahlreiche adelige Anwärter, aber alle Hochzeitspläne scheiterten aus verschiedenen Gründen, und erst als 1743 eine Allianz zwischen Schweden, Russland und Preußen wichtig wurde, sollte der schwedische Thronfolger aus politischen Gründen mit dem preußischen Königshaus verbunden werden. Der schwedische Abgesandte sollte zwischen den Schwestern Anna Amalia und Lovisa Ulrika wählen und schlug letztendlich Lovisa Ulrika als zukünftige Königin Schwedens vor. Bereits am 17. Juli 1744 wurde dann in Berlin, in Abwesenheit des Bräutigams, die Hochzeit arrangiert und Luise Ulrike wurde als Lovisa Ulrika die Kronprinzessin Schwedens.

Noch bevor Adolf Fredrik zum König Schwedens ernannt war, arbeitete Lovisa Ulrika im Hintergrund und hatte das Ziel ihrem Ehemann alle Macht Schwedens zu bieten und den gesamten Adel politisch zu entmachten. Auch wenn sie diesem Ziel mehrmals sehr nahe kam, so musste sie immer wieder zurückstecken, da sie sich zu viele Feinde am Hof gemacht hatte und wenig Fingerspitzengefühl bei Verhandlungen zeigte. Als Königin wollte sie dann nahezu alle politischen Entscheidungen fällen, was sich insbesondere daran zeigte, dass sie nach der Erklärung des Krieges gegen Preußen im Jahr 1757 ihre gesamten Verbindungen einsetzte um den eigenen Ehemann abzusetzen. Die Macht von Lovisa Ulrika endete indes mit der Machtübernahme des Sohnes, da dieser seine Mutter voll durchschaut hatte und all ihren Plänen ein deutliches Ende setzte.

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Mittwoch, 15. Juli 2015

Die schwedische Schriftstellerin Gustava Svanström

Gustava Svanström wurde am 15. Juli 1874 in Stugun im Jämtland als Tochter eines Priesters geboren, aber da der Vater starb als das Mädchen zwei Jahre alt war, verschlechterte sich die finanzielle Situation der Familie, bis sich die Mutter sechs Jahre später erneut mit einem Priester verheiratete, der dafür sorgte, dass die beiden Geschwister eine gute Erziehung erhielten. Svanström kam nach dem Umzug der Familie nach Långsele in die Mädchenschule in Härnösand, die sie mit Erfolg abschloss. Nach dieser elementaren Schulbildung kehrte Svanström in den Pfarrhof nach Långsele zurück auf dem sie bis zu ihrem Lebensende am 21. Mai 1935 lebte um ihrem Bruder, der ebenfalls Priester wurde, den Haushalt zu führen.

Gustava Svanström zeigte sich nicht unbedingt als die ideale Haushälterin, aber das gute Verhältnis zu ihrem Bruder ließ dieses Manko vergessen, zumal die junge Frau sich sehr viel der Literatur widmete und 1904 ihren ersten Roman En historia från Ådalarna vorlegte, dem im Laufe ihres Lebens rund 20 weitere Romane folgen sollte. Bereits bei ihrem ersten Werk macht die Autorin ihren Lesern eine mystische Natur zugänglich und gab dem ländlichen Volksglauben eine wichtige Rolle, ohne jedoch auf Romantik zu verzichten. Svanström gelang es mit ihren Romanen die Volksseele jener Zeit zu treffen.

Im Jahre 1915 gewann Gustava Svanström den großen Literaturpreis der Zeitschrift Idun, die die Schriftstellerin für ihren farbenprächtigen Stil, die Beobachtungskraft lobte und Svanström als eine der größten Schriftstellerinnen des nordländischen Romans darstellte. Dass Svanström heute dennoch kaum bekannt ist, liegt daran, dass einige Kritiker später behaupteten, dass den Romanen Svanströms jedes literarische Vermögen abgehe und beim Schreiben von mitmenschlichen Gefühlen gesteuert worden sei, eine Aussage, die man mit Vorbehalt betrachten muss, da die gesamte literarische Welt zu jener Zeit von Männern dominiert wurde und Literatur sich nur an hoch gebildete Personen richten sollte.

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Dienstag, 14. Juli 2015

Der Marionettenspieler und Theaterdirektor Michael Meschke

Michael Meschke kam am 14. Juli 1931 in Danzig, dem heutigen Gdansk, zur Welt und kam bereits als Kind mit seinen Eltern nach Schweden, als die Familie aus dem Nazideutschland floh. Der Vater, ein Priester, wurde in Schweden Lehrer an der Viggbyholmsskolan bei Stockholm, die damals für ihre fortschrittliche Pädagogik bekannt war. Meschke kam, wie auch seine Geschwister, in diese Schule, die die Phantasie anregen und Schüler in ihrer Kreativität unterstützen sollte, was zumindest bei Michael seinen Erfolg zeigte.

Bereits 1949, im Alter von 18 Jahren, führte Michael Meschke in der Schule sein erstes Theaterstück mit selbst hergestellten Puppen auf und ein Jahr später kam mit dem Stück Coppelia den välvilliga sein erster öffentlicher Puppen-Auftritt in Stockholm. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs war es für Meschke klar, dass seine Zukunft in den Puppen zu finden war und er studierte, was in Schweden um diese Zeit nicht möglich war, in Frankreich, Deutschland und Österreich die Geschichte des Puppentheaters und Pantomime. Anfang der 50er Jahre gründete Meschke dann das Stockholmer Marionettentheater und ging mit eigenen Produktionen in ganz Schweden auf Tournee, teilweise in Zusammenarbeit mit dem Reichstheater der schwedischen Hauptstadt.

Der Durchbruch kam für Michael Meschke im Jahre 1958, als seine Aktivitäten von Stockholm finanziell unterstützt wurden und der Puppenspieler mit dem Stadttheater in Stockholm zusammenzuarbeiten begann, denn dadurch konnte er Personal anstellen und erhielt mit seinem Marionettentheater eine feste Bühne für seine Aufführungen. 1973 gründete Meschke dann das Marionettenmuseum, das heute Teil des Musik- und Theatermuseum Stockholms ist und nur drei Jahre später gründete er auch das Puppentheaterinstitut, die einzige offizielle Ausbildungsstätte Schwedens für Puppentheater. Michael Meschke gilt heute als einer der bedeutendsten Fachkräfte in Fragen des Puppen- und Marionettentheaters und ist, trotz seines hohen Alters, immer noch als Fachmann der Materie gefragt.

Copyright: Herbert Kårlin

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Montag, 13. Juli 2015

Der schwedische Künstler Otto Hesselbom

Otto Hesselbom wurd am 13. Juli 1848 als Sohn eines Landwirts in Ånimskog im Dalsland geboren. Da der Vater bereits 1854 starb, die Familie sehr groß war und die Mutter es nicht schaffte, die Landwirtschaft in Gang zu halten, war Hesselbom sehr früh gezwungen seinen eigenen Lebensunterhalt zu verdienen. Da der zukünftige Künstler keinerlei Neigung zur Landwirtschaft hatte und relativ schwächlich war, begann er eine Ausbildung zum Maler. Als die Landwirtschaft 1868 ganz aufgelöst wurde, ging Hesselbom nach Stockholm und schrieb sich an der damaligen Technischen Schule ein, die ihn sowohl auf das Malerhandwerk als auch das künstlerische Malen vorbereitete.

An der Tekniska Skolan entdeckte Otto Hesselbom seine Neigung zur freien Kunst, musste jedoch, mangels Kapital, auch einsehen, dass er sich eine Ausbildung an der Kunstakademie nicht leisten konnte. Hesslbom, der eine sehr religiöse Erziehung hatte, entschied sich daher bei der Evangeliska Fosterlandsstiftelse zu engagieren, wurde erst als Bote eingesetzt, entwickelte sich jedoch später auch zum Prediger, der von der Freikirche nach Luleå geschickt wurde. Da er das dortige Klima nicht verkraftete, kehrte Hesselbom 1882, mit seiner nordländischen Frau, zurück nach Stockholm um das handwerkliche Malen wieder aufzunehmen. Da  das Handwerk die Familie nicht das ganze Jahr über versorgen konnte, nahm seine Frau Arbeiten als Näherin an.

Otto Hesselbom hatte indes die Kunst nicht aufgegeben und erhielt, als ehemaliger Schüler der Tekniska Skolan, die Genehmigung im Nationalmuseum Gemälde zu kopieren, die er für geringe Summen verkaufte. Die Werke Hesseloms, bis zu seiner Aufnahme in die Kunstakademie im Jahr 1888, zeigen eine naive Kunst, jedoch bereits die Neigung zur Landschaftsmalerei. Als Hesselbom 1895 die Kunstakademie verließ, beginnt er die Landschaft seiner Heimatregion auf Leinwand zu verewigen und nur zwei Jahre später kann man bei der Stockholmausstellung des Jahres 1897 einen vollendeten Künstler entdecken, der endlich seine wahre Neigung gefunden hat. Werke Hesselboms, der am 20. Juni 1913 in Säffle starb, findet man heute in den größten Museen Europas, unter anderem auch im Nationalmuseum in Stockholm.

Copyright: Herbert Kårlin

Sonntag, 12. Juli 2015

Der schwedische Sänger Yohio

Der schwedische Sänger Yohio kam am 12. Juli 1995 unter dem Namen Kevin Johio Lucas Rehn Eires in Stockholm zur Welt, ist jedoch in ganz Schweden, und einigen anderen Ländern, nur unter seinem Künstlernamen Yohio bekannt. Der Künstler lernte ab sechs Jahren Klavier spielen und ging mit elf Jahren zur Gitarre über, eine Entscheidung, die wiederum dazu führte, dass er als 14-Jähriger als Gitarrist zur Popgruppe Seremedy stieß, die 2010 in ganz Schweden spielte und bemerkenswerte Erfolge hatte, ohne allerdings je in die Topgruppe der schwedischen Bands vorzustoßen.

Yohio, dessen Musik vom japanischen visual kei inspiriert ist, organisierte 2011 auf Eigeninitiative eine Tournee in Japan, produzierte dort eine CD und kam anschließend nach Schweden zurück, wo er von bedeutenden Erfolgen in Japan sprach. Auch wenn Japan nicht unbedingt als sein Durchbruch zu sehen war und seine Platte dort lediglich kurzzeitig bis zum 84. Platz kletterte, war er nun in Schweden bekannt, was Yohio wiederum dazu verhalf mit Heartbreak Hotel an der Vorausscheidung zum Eurovision Song Contest 2013 teilzunehmen. Der Sänger kam auf den Zweiten Platz und durfte daher Schweden nicht vertreten, kam jedoch mit der Scheibe in die Svensktoppen.

Yohio, dessen Vater Gitarrist der Hardrockband Corrodet ist, wurde 2013, auch wegen seinem gesteilten Aussehen und Auftreten, zum Idol der schwedischen Mädchen, die bei jedem seiner Auftritte den größten Teil des Publikums ausmachten. Es war daher auch nahezu logisch, dass Yohio 2014 erneut bei der Vorausscheidung zum Eurovision Song Contest teilnahm, dieses Mal jedoch bei der Endausscheidung in Stockholm mit To the End auf dem sechsten Platz landete. Nach einer Nebenrolle als Schauspieler in der Fernsehserie Jordskott wird Yohio im November 2015 als Schneewittchen im Maximteatern in Stockholm seinen Einstieg in die Welt des Musicals machen.


12. Juli 1698: Fredrik Gyllenborg, der Intrigant der schwedischen Geschichte
12. Juli 1873: Oscar von Sydow, für acht Monate Ministerpräsident Schwedens
12. Juli 1897: Josef Högstedt, der beliebte Lyriker Pälle Näver
12. Juli 1908: Fußball in Schweden
12. Juli 1931: Nathan Söderblom,Träger des Friedensnobelpreises
12. Juli 1953: Wolfgang Zaugg, alias John Ausonius, der Lasermannen

Copyright: Herbert Kårlin

Mit Stena Line nach Schweden

Samstag, 11. Juli 2015

Der Untergang der M/S Luleå

Die M/S Luleå wurde am 17. Juni 1922 von den Götaverken in Göteborg zu Wasser gelassen und war nach der Endstation der Eisenbahnlinie für die Erzverladung getauft worden. Der Frachter sollte auch insbesondere zum Transports von Eisen und Erz angewandt werden, einer Aufgabe, der er nahezu 20 Jahr lang diente. Geliefert wurde die M/S Luleå am 23. September des gleichen Jahres an den schwedischen Industriekonzern Grängesbergsbolaget mit Hauptsitz in Stockholm. Der Konzern war bis 1958 auch der Haupteigner des heute staatlichen Bergbauunternehmens LKAB.

De Geschichte der M/S Luleå war von Beginn an mit gewissen Unglücken verbunden, denn nur ein Tag vor dem Stapellauf fiel ein Segelmacher vom Mast und verletzte sich schwer und bereits 1927 kollidierte der Frachter mit dem norwegischen Dampfer Queens County. In den Folgejahren kam es dann zu weiteren Kollisionen. Als die M/S Luleå 1940 von einer Reise nach Rio de Janeiro zurückkehrte, war sie eines der letzten Schiffe, die noch vor der Okkupation Norwegens schwedisches Wasser erreichten, damit jedoch innerhalb der sogenannten Skagerraksspärran eingeschlossen war.

Der Schicksalstag für die M/S Luleå kam dann am 11. Juli 1942, als das Schiff im Konvoi von 28 Fahrzeugen Eisenerz nach Deutschland transportieren sollte, denn plötzlich sah der Steuermann des Frachters ein Torpedo auf die M/S Luleå zukommen. Auch wenn das unmittelbar eingeleitete Ausweichmanöver nicht mehr glückte, so konnte der Steuermann noch vor der Explosion die Motoren stoppen. Auch wenn das Schiff innerhalb von nur zwei Minuten sank, so rettete die schnelle Entscheidung das Leben mehrerer Besatzungsmitglieder, die sonst von den Propellern des Schiffe in die Tiefe gezogen worden wären. Nach aller Wahrscheinlichkeit stammte das Torpedo vom russischen U-Boot S-7, das allerdings entkommen konnte. Nach dem Untergang der M/S Luleå wurde die schwedische Ostküste  vermint um Feinden den Zugang zu versagen.


11. Juli 1709: Johan Gottschalk Wallerius und die schwedische Landwirtschaft
11. Juli 1912: Die schwedische Schauspielerin Aino Taube
11. Juli 1927: Dénis Lindbohm und die Science Fiction Bewegung in Schweden
11. Juli 1974: Pär Lagerkvist und ein Leben ohne Gott
11. Juli 1974: Pär Lagerkvist, ein Kämpfer für die Freiheit
11. Juli 1979: Sigvard Nilsson-Thurneman, der Anführer der Salaligan

Copyright: Herbert Kårlin

Freitag, 10. Juli 2015

Die finnlandschwedische Künstlerin Helene Schjerfbeck

Helene Schjerfbeck kam am 10. Juli 1862 in einer finnlandschwedischen Familie im finnischen Helsingfors (Helsinki) zur Welt. Da der Vater der späteren Künstlerin bereits 1876 an Tuberkulose starb, musste die Familie ab dieser Zeit von der Pension der Mutter leben. Da Schjerfbeck nach einem Sturz als Vierjährige auch etwas hinkte und mit gewissen Schmerzen leben musste, schien ihre Zukunft bereits in jungem Alter wenig gesichert. Mit nur elf Jahren entdeckte das Mädchen dann jedoch die Kunst und begann an der finnischen Kunstvereinigung Malen zu lernen.

Helene Schjerfbeck war vor allem an der Geschichtsmalerei interessiert und hatte mit 18 Jahren damit ein so hohes Ansehen gewonnen, dass sie ein Stipendium für einen Studienaufenthalt in Frankreich erhielt. Diesem Stipendium folgten weitere, die ihr Studienreisen nach Rom, Florenz, Wien, Sankt Petersburg und in andere Kunstzentren der Zeit erlaubten. Nach ihrer Rückkehr nach Finnland wurde Schjerfbeck Lehrerin an der Malereischule der Kunstvereinigung der finnischen Hauptstadt, was sie jedoch zu einer Außenseiterin machte, da sie weiterhin geschichtliche Motive im klassischen Stil malte, obwohl um diese Zeit die Nationalromantik ihren Durchbruch im Norden hatte.

Nach ihrem Umzug mit der Mutter nach Hyvinge (Hyvinkää), einer Kleinstadt nördlich von Helsingfors, begann sich Helene Schjerfbeck für Impressionisten und Symbolisten zu interessierten und ging von der Geschichtsmalerei auf eine neue Form über, die der Künstlerin ein Comeback ermöglichte. Die heute bekanntesten Gemälde Schjerfbecks stammen allerdings aus der dritten künstlerischen Epoche der Künstlerin, denn mit nahezu 80 Jahren begann sie sehr persönliche und ausdrucksstarke Selbstporträts zu malen, die nicht nur als ihre Meisterwerke gelten, sondern 1991 auch als Vorlage für eine finnische Briefmarke benutzt wurden.


10. Juli 1735: Die schwedische Künstlerin Ulrika Pasch
10. Juli 1877: Die erste Straßenbahn rollt auf Schwedens Straßen
10. Juli 1894: Elov Persson und Familie Kronblom
10. Juli 1942: Viran Rydkvist und das schwedische Theater
10. Juli 1970: Der Weg der schwedischen Sängerin Helen Sjöholm

Copyright: Herbert Kårlin

Donnerstag, 9. Juli 2015

Die Schlacht bei Klissow und der schwedische Sieg

Am 9. Juli 1702 standen sich der schwedische König Karl XII. und der Sachse August II. während des Großen Nordischen Krieges beim polnischen Klissow (Kliszów) gegenüber. August II., Kurfürst von Sachsen und König von Polen, war sich eines Sieges sicher, da sein Heer weitaus größer war als das Schwedische und er die polnischen Husaren an seiner Seite hatte, die bei dieser Schlacht zum letzten Mal in der Geschichte eingesetzt wurden. Dass die Schlacht jedoch nicht im voraus als gewonnen betrachtet werden konnte, hätte August II. wissen müssen, denn Karl XII. hatte vorher bereits die Verbündeten des polnischen Königs, nämlich Dänemark und Russland, besiegt.

Warum die schwedischen Truppen am 9. Juli den Sieg erringen konnten, obwohl sie nur über die Hälfte der Soldaten des Feindes verfügten, kann bis heute nicht eindeutig erklärt werden, auch wenn sicher ist, dass die schwedische Kavallerie hierbei eine wichtige Rolle spielte und August II. seine eigen Stärke überschätzte. Beim Sieg bei Klissow nahm Schweden 1700 Feinde gefangen und konnte nahezu die gesamte Munition, die Artillerie, Vorräte und selbst die Feldkasse des Feindes erobern, während auf der eigenen Seite gerade einmal 300 Soldaten das Leben gelassen hatten, musste der Feind 2000 Tote zählen.

Aber auch wenn Karl XII. bei Klissow den Sieg davontrug, dabei die Armee August II. schwächen konnte, zum Rückzug zwang und dieser daher sein hohes Ansehen bei den Polen verlor, so brachte dieser Sieg weder eine endgültige Entscheidung während des Krieges noch aber gelang es dem schwedischen König die polnisch-sächsische Armee endgültig zurückzudrängen. Die Polen lehnten sogar ab ihren König abzusetzen, eine Forderung des schwedischen Königs, was wiederum bedeutete, dass der Krieg nach Ende des Winters wieder in voller Stärke fortsetzte.


9. Juli 1766: Das Drottningholmsteatern in Stockholm
9. Juli 1768: Karl August wird unter Karl XIII. Kronprinz Schwedens
9. Juli 1790: Die Schlacht bei Svensksund oder bei Ruotsinsalmi
9. Juli 1836: Sophia von Nassau wird Königin Schwedens
9. Juli 1836: Sofia von Nassau wird Königin in Schweden
9. Juli 1865: Johan Henrik Thomander und die Kirchengeschichte Schwedens
9. Juli 1970: Elov Persson und Familie Kronblom
9. Juli 1992: Waldbrand bei Torsburgen auf Gotland

Copyright: Herbert Kårlin

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Mittwoch, 8. Juli 2015

Der schwedische Künstler Axel Otto Mörner

Graf Axel Otto Mörner kam am 8. Juli 1774 als Sohn eines Offiziers in Eksjö im Småland zur Welt und wurde daher bereits in jüngsten Jahren auf eine militärische Karriere vorbereitet. Seine tatsächliche militärische Laufbahn begann dann jedoch im Alter von 18 Jahren, wobei er in den ersten Jahren teilweise am Hof beschäftigt wurde, teilweise jedoch auch bei Außeneinsätzen beschäftigt wurde. Seinen ersten kriegerischen Einsatz an der Front machte Mörner jedoch erst 1808 an der Westfront. Mörner wurde in diesem Zusammenhang von den Norwegern gefangen genommen, hatte jedoch das Glück mit allen Ehren auf einem Gut untergebracht zu werden

Während seiner Gefangenschaft auf dem Ulefos Hovedgaard dankte Axel Otto Mörner seinen „Gastgebern“ auf eine besondere Weise, denn als ausgezeichneter Maler wandte er seine Kenntnisse dafür an den großen Saal des Gutes zu dekorieren. Auch wenn Mörner nach seiner Freilassung ein Jahr später seine militärische Karriere in Schweden fortsetzte, so blieb er nun, wenn auch nur in seiner Freizeit, der Kunst treu. Seine romantischen Landschaftsgemälde überzeugten auch Karl XIV. Johan, der den Künstler damit beauftragte den Speisesaal des Schlosses Rosersberg zu dekorieren. Einige der interessantesten Gemälde Mörners sind heute auch im Nationalmuseum in Stockholm zu entdecken.

Neben diesen beiden Karrieren machte Axel Otto Mörner auch noch eine relativ kurze politische Karriere, denn 1840 wurde er vom König als Staatsrat eingesetzt und erhielt dabei die Aufgabe einen Plan für die Landesverteidigung auszuarbeiten. Mörner setzte zwar noch ein Komitee ein, das ein entsprechendes Projekt ausarbeiten sollte, aber das Ergebnis war sehr bescheiden. Da Mörner sich als Politiker nicht in seinem Element fühlte, reichte er bereits drei Jahre später sein Abschiedsgesuch beim König ein und zog sich erst auf sein Gut zurück um jedoch 1850 nach Eksjö zu ziehen, wo er am 20. Oktober 1852 im Alter von 78 Jahren starb.


8. Juli 1319: Magnus Eriksson und das Problem mit Skåne
8. Juli 1319: Magnus Eriksson wird als Dreijähriger Schwedens König
8. Juli 1319: Magnus Erikssons Weg nach Russland
8. Juli 1679: Samuel Columbus und das biblische Epos Schwedens
8. Juli 1748: Johan Adam Tingstadius, ein Bischof als Orientalist
8. Juli 1766: Das Drottningholmsteatern in Stockholm
8. Juli 1859: Oscar I., König von Schweden und Norwegen

Copyright: Herbert Kårlin

Mit Stena Line nach Schweden

Dienstag, 7. Juli 2015

Erik Zetterström, bekannt als Kar de Mumma

Als Erik Zetterström, mehr bekannt unter seinem Pseudonym Kar de Mumma, am 7. Juli 1997 in Stockholm starb, gab es kaum einen Schweden, der den humoristisch satirischen Schriftsteller und Kolumnisten nicht kannte und nur wenige hatten nicht mindestens eine seiner Revuen besucht, auch wenn sein Humor, allein wegen seiner sehr bürgerlichen Herkunft, einen ausschließlich konservativen Charakter hatte. Auf Grund seiner verständlichen Sprache, gelang es Kar de Mumma selbst Zugang zu jenen zu finden, die seine Einstellungen nicht teilten.

Erik Zetterström war am 14. August 1904 auf Östermalm in Stockholm geboren worden und wollte, als er bereits drei Kinderbücher veröffentlicht hatte, eigentlich Schauspieler werden. Aber nach zwei Nebenrollen im Film, musste Kar de Mumma einsehen, dass er diesen Traum begraben musste und er begann seine erste Revue zu schreiben, genauer genommen seine ersten Sketsche. Bereits seit erster Sketch sagte dem Stockholmer Revuekönig Ernst Rolf zu und Zetterströms Werk wurde innerhalb der Rolf-Revue im Jahre 1926 aufgenommen. In den darauf folgenden Jahren arbeitete Zetterström an mehreren Revuen, unter anderem auch für Karl Gerhard, bis er ab 1937 jährlich eine eigene Revue präsentierte, eine Arbeit, die er bis 1978 fortsetzte.

Auch wenn Kar de Mumma mit seinen eigenen Revuen einen großen Erfolg hatte, so trat seine satirische und humoristische Veranlagung noch mehr bei seinen Kolumnen zu Tage, da er hier über aktuelle Angelegenheit schrieb und dabei auch zu Worten griff, die man mehr in der Umgangssprache suchen muss als im Hochschwedischen. Zetterström hatte seine erste Kolumne 1922 im Svenska Dagbladet veröffentlicht und die letzte nur kurz vor seinem Tod in der gleichen Tageszeitung. Die meisten seiner Publikationen findet man in den insgesamt rund 90 Büchern, die Kar de Mumma im Laufe seines Lebens schrieb. Die Anzahl seiner Kolumnen erreichte insgesamt die stolze Zahl von 20.000, was einen Eindruck über die Arbeitsleistung Zetterströms bietet.


7. Juli 1810: Carl August Hagberg und die schwedische Literatur
7. Juli 1854: Henrik Bernhard Palmær und die schwedische Satire
7. Juli 1854: Henrik Bernhard Palmær, Satire als Journalismus
7. Juli 1890: Der schwedische Uhrmacher Victor Kullberg
7. Juli 1933: Arbeitsregelungen für Hausangestellte in Schweden
7. Juli 1976: Das Riddarfjärdssimningen, ein Schwimmwettbewerb in Stockholm

Copyright: Herbert Kårlin