Mittwoch, 12. August 2015

Der schwedische Reichsmarschall Jakob De la Gardie

Als Jakob De la Gardie am 12. August 1652 im Alter von 69 Jahren in Stockholm starb, ging er als einer der bedeutendsten Kriegsherren Schwedens in die Geschichte ein, obwohl seine Erfolge auf dem Feld zu zählen waren. Bedeutend für seinen Ruf war vor allem, dass er seit seinem Eintritt ins Militär höchstes Vertrauen genoss und Gustav II. Adolf ihn 1630 zu seinem Stellvertreter in allen Verteidigungsfragen gemacht hatte. Auch nach dem Tode des Königs hatte De la Gardie die Leitung des Kriegskollegiums und war damit eine der Personen, die die Vormundschaftsregierung für Königin Kristina hatten.

Jakob De la Gardie war am 20. Juni 1583 von einem aus Frankreich stammenden Vater in Reval, dem heutigen Tallin, zur Welt gekommen und war, nachdem sein Vater 1585 ertrunken war, von seiner Großmutter mütterlicherseits im heutigen Finnland erzogen worden. Schon als Kind war es für De la Gardie klar, dass er eine militärische Laufbahn ergreifen würde, vermutlich, weil er keinerlei anstrengender Arbeit nachgehen wollte, was sein finnischer Beinahme „der Faule“ aussagt. Das Soldatenleben schien für den Jugendlichen jedoch passend, denn bereits im Alter von 18 Jahren hatte er den Grad eines Oberst erreicht. Allerdings wurde er während seines ersten Kriegseinsatzes, der Verteidigung von Wolmar, dem Valmiera des heutigen Lettland, von den Polen gefangen genommen und erst 1606 wieder aus der Gefangenschaft entlassen.

Als Kriegsherr geriet Jakob de la Gardie anschließend in das Problem, dass Schweden und Polen gleichzeitig ihren Einfluss in Russland ausbauen wollten und Karl IX. De la Gardie mit seinen Truppen nach Russland schickte um zum einen die polnischen Angreifer in Schach zu halten, zum anderen darauf hinzuwirken, dass ein Schwede zum Zar ernannt wurde. De la Gardie gelang es zwar Moskau und Nowgorod einzunehmen, aber da er auf sehr viele Legosoldaten angewiesen war, die ihn in Russland bald im Stich ließen, musste er sich zurückziehen und 1610, bei der Schlacht bei Kluschino, musste der Befehlshaber De la Gardie letztendlich kapitulieren. In den Folgeahren war der Krieger dann mehr mit Planungsaufgaben betraut als auf dem Feld zu finden.


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Copyright: Herbert Kårlin

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