Montag, 30. November 2015

Die Markthalle auf Östermalm (Östermalmshallen) in Stockholm

Die Markthalle auf Östermalm in Stockholm, offiziell Östermalms Saluhall, meist jedoch nur Hallen oder Östermalmshallen genannt, wurde am 30. November 1888 von König Oscar II. eingeweiht und am Folgetag für die Kunden aus der schwedischen Hauptstadt geöffnet, eine Halle, die in der Rekordzeit von nur sechs Monaten entstanden war. Auch wenn die Hallen bis heute nicht unter Denkmalschutz steht, so wurde sie als bedeutendes kulturhistorisches Bauwerk unter Schutz gestellt, was nahezu einem Denkmalschutz entspricht und ihr noch eine lange Existenz garantiert.


Der Bau der Markthalle auf Östermalm wurde den Architekten Isak Gustaf Clason und Kasper Salin anvertraut, die ein Gebäude aus Gusseisen und Ziegel wachsen ließen, das stark von französischen Bauten jener Epoche inspiriert war und die erste „Ziegelkathedrale“ Schwedens wurde. Die Östermalms Saluhall gilt heute als einer der bedeutendsten nordischen Ziegelbauten des späten 19. Jahrhunderts und zieht mit dem Angebot, das man im Inneren findet, jede Gesellschaftsschicht an, und gilt auch als touristische Sehenswürdigkeit, die bei einem Besuch in Stockholm geradezu ein Muss ist.

Allerdings ist die Östermalmshallen mit seinen rund 3000 Quadratmetern Fläche, in der man vor allem Lebensmittel und Delikatessen findet, heute dringend renovierungsbedürftig, was bedeutet, dass sie zwischen Frühjahr 2016 und Ende 2018 geschlossen sein wird und die Händler in einen vorübergehenden Bau auf dem Marktplatz einziehen werden. Erstaunlich ist dabei, dass die Kosten für den provisorischen Bau ebenso hoch sind wie damals für das monumentale Gebäude. Da die Hallen von hohem kulturhistorischen Wert ist, dienen die Arbeiten ausschließlich der Konsolidierung des Bauwerks, denn alle Elemente im Inneren werden das gleiche Aussehen behalten wie bei der Eröffnung im Jahre 1888.


30. November 1718: Karl XII., der „Kriegskönig“ Schwedens
30. November 1833: Artur Hazelius, das Nordische Museum und Skansen
30. November 1868: August Blanche und das Stockholmer
30. November 1977: 67 Häuser verschwinden bei einem Erdrutsch bei Göteborg
30. November 2005: Der Komiker, Sänger und Schauspieler Mikael Dubois
30. November 2010: Der Kåldolmens dag, der schwedische Tag der Kohlrouladen 

Copyright: Herbert Kårlin

Sonntag, 29. November 2015

Der schwedische Philosoph Carl Mesterton

Als Carl Mesterton am 29. November 1772 im heute finnischen Åbo (Turku) starb, galt er als einer der bedeutendsten Philosophen des Nordens, da er insbesondere in Finnland das Interesse für Philosophie wecken konnte, auch wenn er seinen Lehrstuhl in Philosophie gegen Ende seines Lebens gegen einen in Theologie eintauschte und teilweise von seiner ursprünglichen Lehre Abstand nahm. Der einstige revolutionäre Philosoph Mesterton ist heute in nahezu allen Ländern vergessen.

Carl Mesterton, der schottische Ahnen hatte, war 1715 in Göteborg zur Welt gekommen und hatte 1738 an der Universität Lund seinen Magister in Philosophie abgelegt, um jedoch anschließend noch weitere fünf Jahre an holländischen und deutschen Universitäten zu verbringen um sich mit den dortigen philosophischen Strömungen vertraut zu machen. Im Jahre 1746 wurde Mesterton dann zum Professor in Logik und Metaphysik an der Königlichen Akademie in Åbo ernannt und sechs Jahre später promovierte er dann an der Universität Uppsala und erwarb dadurch seinen Doktortitel in Theologie, der er sich ab 1767 ganz zuwandte.

Der große Erfolg Carl Mestertons in der Philosophie lag darin, dass er sich während seines Aufenthalts in Deutschland mit der Philosophie Christian Wolffs vertraut gemacht hatte, einem in Deutschland sehr umstrittenen Philosophen, der Gott in seiner Lehre ausklammerte und alles mit einer eindeutigen logischen Linie erklärte die geradezu mathematischen Strukturen folgt. Da Wolff die Meinung vertrat, dass selbst eine heidnische Religion zu hohem ethischen Denken und Verhalten führen kann, war dieser philosophische Zweig für den Norden wie geschaffen, da hier zu dieser Zeit heidnisches Gedankengut dem christlichen sehr nahe lag und eine klare Logik nach dem Rationalismus in der Wissenschaft häufiger vertreten wurde als göttlichen Einflüsse als einzig leitende Linie. Nur dank der Wolffschen Philosophie gelang es im damaligen Finnland wirklich Interesse für Philosophie zu wecken.


29. November 1927: Das erste Telefongespräch von Stockholm nach New York
29. November 1937: Tom Trana, mit Volvo und einer Kurventechnik zum Erfolg
29. November 1940: Die Gründung des Studienverbands Medborgarskolan
29. November 1958: Der schwedische Sänger und Musiker Orup
29. November 2011: Marianne Zetterström, die Autorin der wenigen Worte

Copyright: Herbert Kårlin

Mit Stena Line nach Schweden

Samstag, 28. November 2015

Die Adolf-Friedrich-Kirche (Adolf Fredriks Kyrka) in Stockholm

Dort wo man heute in Stockholm die Adolf-Friedrich-Kirche (Adolf Fredriks kyrka) findet, befand sich ursprünglich ein alter Friedhof auf dem 1674 eine Holzkapelle errichtet wurde, die dem Heiligen Olav gewidmet war. Nicht einmal 100 Jahre später erhielt dann der Architekt Carl Fredrik Adelcrantz den Auftrag an dieser Stelle eine neue Kirche zu bauen. Den ersten Stein für dieses Gebäude setzte der Auftraggeber, König Adolf Fredrik (Adolf Friedrich) im Jahre 1768 persönlich. Nach einer Bauzeit von fünf Jahren konnte dann die Adolf Fredriks kyrka am 28. November 1773 von Bischof Daniel Herweghr offiziell eingeweiht werden, wobei sie nach dem in der Zwischenzeit verstorbenen König benannt wurde.


Um den Gläubigen auch während der Bauzeit der Adolf-Friedrich-Kirche den Gottesdienst zu ermöglichen, wurde die Holzkapelle so lange wie möglich im Inneren des Neubaus erhalten, was auch in jener Zeit sehr ungewöhnlich war. Von außen hat die Kirche seit der Einweihung kaum eine Veränderung erlebt, was man jedoch vom Inneren nicht behaupten kann, denn heute findet man nur noch den Altar und die Kanzel aus der Gründungszeit, auch wenn der Innenraum mit seinen zahlreichen Kunstwerken immer noch eine Glanzstellung innerhalb der Kirchen Stockholms einnimmt.

Auch wenn für viele Besucher der Adolf Fredriks kyrka der Friedhof der wichtigste Anziehungspunkt scheint, da hier Olof Palme, Hjalmar Branting, Johan Tobias Sergel und zahlreiche andere bedeutende Persönlichkeiten Schwedens begraben liegen, so findet man auch im Innenren der Kirche einzigartige Werke, denn das Altarbild wurde von Johan Tobias Sergel skulptiert und das Taufbecken ist geradezu ein einzigartiges Kristallkunstwerk, das der Glasdesigner Liss Eriksson der Glashütte Orrefors geschaffen hat und durch seine aufstrebende Struktur überzeugt.


28. November 1718: Hedvig Charlotta Nordenflycht, die erste Feministin Schwedens
28. November 1793: Carl Jonas Love Almqvist, ein Revolutionär zur falschen Zeit
28. November 1811: Oscar Patric Sturzen-Becker, ein literarischer Revolutionär
28. November 1898: Die schwedische Lebensrettungsgesellschaft
28. November 1906: Oskar Andersson, der erste Comiczeichner Schwedens
28. November 1927: Die Komponistin und Musikerin Gullan Bornemark 
28. November 1935: Der schwedische Künstler Georg Pauli
28. November 1972: Prinzessin Sibylla von Sachsen-Coburg-Gotha

Copyright: Herbert Kårlin

Freitag, 27. November 2015

Louis De Geer, ein entscheidungsunwilliger Ministerpräsident

Louis De Geer kam am 27. November 1854 als Sohn des Ministerpräsidenten gleichen Namens in Kristianstad zur Welt und studierte an 1873 Jura an der Universität Uppsala. Nach Abschluss seines Studiums im Jahre 1979 begann De Geer unmittelbar eine politische Laufbahn und wurde 1901 als liberaler Politiker in die Erste Kammer gewählt, nachdem er bereits vorher im Finanzministerium gearbeitet hatte und in mehreren Ausschüssen aktiv war. Allerdings gehörte De Geer als Liberaler zur kleineren Gruppe der Parteien und spielte daher auch nur eine sekundäre Rolle.

Auf Grund seiner Einstellung verließ Louis De Geer 1914 die Liberalen, was jedoch auch dazu führte dass der Politiker nicht mehr in den Reichstag gewählt wurde und daher ab dieser Zeit als unabhängiger Politiker für seine Ziele kämpfte. De Geer gehörte dabei zu jenen Politikern, die sowohl gegen eine weitere Union mit Norwegen waren als auch ein ausgedehntes Wahlrecht forderten, zwei Punkte, die im Grunde dafür sprachen, dass er nach Karl Staaf als wahrscheinlicher Ministerpräsident galt. Allerdings konnten seine politischen Gegner dies verhindern,  so dass De Geer, der am 25. Februar 1935 starb, zwischen 1914 und 1920 nur eine sehr eingeschränkte Machtstellung behalten konnte.

Die Überraschung kam für Louis De Geer dann jedoch mit dem Wahlverlust von Hjalmar Branting und dessen Rücktritt als Ministerpräsident im Jahre 1920, denn nun ernannte Gustaf V. überraschenderweise De Geer zum Ministerpräsidenten, allerdings mit Ministern, die zum Teil den Liberalen angehörten, zum Teil zum moderaten rechten Flügel standen. Allerdings gelang es De Geer durch seine permanente Inaktivität sämtliche Reichstagsmitglieder in kürzester Zeit zu verärgern und sämtliche seiner Minister reichten beim König ein Abschiedsgesuch ein, mit der Aussage, dass Gustaf V. zwischen De Geer und den Ministern wählen müsse. Dieser Schritt führte dazu, dass Louis De Geer sein Amt bereits nach 111 Tagen an der Macht wieder verlassen musste.


27. November 1640: Freiherr Gabriel Gustafsson Oxenstierna
27. November 1701: Anders Celsius und die Celsius-Skala
27. November 1907: Astrid, die Entwicklung eines altnordischen Namens

27. November 1937: Der schwedische Ministerpräsident Felix Hamrin
27. November 1949: Åsa-Nisse, der Kino-Erfolg Schwedens
27. November 1984: Die schwedische Sängerin Sanna Nielsen

Copyright: Herbert Kårlin

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Donnerstag, 26. November 2015

Die Götaälvbron in Göteborg als Bindeglied

Schon Karl IX. plante zu Beginn des 17. Jahrhunderts eine Brücke, die das Festland, und damit Göteborg, mit der Insel Hisingen verbinden sollte, da der König auf der Insel den Bau Götheborgs plante. Da diese Stadt bereits nach wenigen Jahren von dänischen Kriegern dem Erdboden gleichgemacht wurde, wurde der Plan der Brücke nie umgesetzt und es sollte bis 1874 dauern bis dann die erste Brückenverbindung, eine Drehbrücke, dieses Mal mehr flussaufwärts, entstand, eine Brücke die bis 1968 existierte und mit der Inbetriebnahme des Tingstadstunnels abgerissen wurde.


Bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts war der Stadtverwaltung jedoch klar, dass diese Brücke unzureichend war und man diskutierte über eine neue Brücke oder, alternativ, einen Tunnel, der Göteborg mit der Insel Hisingen verbinden sollte. Aber erst 1933 konnte man sich dann für den Bau einer Brücke, die heutige Götaälvbron, entscheiden und zwei Jahre später entstand die bis dahin größte Baustelle Göteborgs, da man nicht nur eine Brücke bauen musste, sondern auch die Zufahrtsstraßen, was bedeutete, dass auch einige Häuser am Flussufer abgerissen werden mussten, andere mussten umgebaut werden oder an einer nahen Stelle neu aufgebaut werden.

Als die Götaälvbron am 26. November 1939 eingeweiht wurde, eine Klappbrücke, die auf Grund der regen Schifffahrt auf dem Göta älv die sinnvollste Lösung schien, hatte diese eine Gesamtlänge von 910 Metern, deren Strecke sich durch Zufahrten geradezu verdoppelte. Seit dem Ausbau der Brücke, der 1958 abgeschlossen war, verfügt die Götaälvbron über sechs Fahrspuren, zwei davon ausschließlich für Busse und Straßenbahnen. Zu jener Zeit war diese Brücke die wichtigste Straßenverbindung nach Norwegen und das Bohuslän und der wachsende Verkehr zwang die Stadt bald dazu eine zweite Brücke und einen Tunnel unter dem Fluss zu bauen, so dass die Götaälvbron nur noch dem Lokalverkehr dienen konnte. Mittlerweile ist die Brücke so alt geworden, dass sie entweder vollständig renoviert werden muss, oder, eine neue Brücke zu bauen ist. Die Stadtverwaltung hat sich für die letztere Lösung entschieden.


26. November 1751: König Adolf Fredrik, ein Herrscher ohne Macht
26. November 1803: Die schwedische Schriftstellerin Wilhelmina Ståhlberg
26. November 1867: Hans Jakob Lundborg und die Erweckungsbewegungen
26. November 1951: Bruno K. Öijer, das enfant terrible der schwedischen Poesie
26. November 1952: Sven Hedin, Abenteurer und Schriftsteller in fernen Ländern
26. November 1952: Der letzte Geadelte Schwedens: Sven Anders Hedin
26. November 1962: Der schwedische Schauspieler und Regisseur Hannes Holm
26. November 1970: Sigfrid Siwertz und die konservative Bourgoisie Schwedens

Copyright: Herbert Kårlin

Mittwoch, 25. November 2015

Das Industriemuseum Bergvik

Heute ist der Ort Bergvik mit seinen etwas über 800 Einwohnern, trotz seiner idealen Lage an der Bergviken (Bergbucht) nahezu vergessen, obwohl der Ort im Jahre 1874 Weltgeschichte machte, denn hier entwickelte der Chemiker Carl Daniel Ekman das industriell anwendbare Sulfitverfahren zur Cellulose-Gewinnung aus Holz, und in Bergvik entstand daher auch die erste Sulfitfabrik weltweit. Diese Erfindung sollte es ermöglichen weißes Papier herzustellen, das nicht mehr vergilbt und zu den industriellen Revolutionen der modernen Zeit gehört.

Am 25. November 1974 wurde in einem Teil der ehemaligen Fabrik das Industriemuseum Bergvik eröffnet, das zum einen natürlich die Entwicklung und Bedeutung dieser Erfindung dokumentiert, zum anderen aber dem Besucher auch die gesamte industrielle Entwicklung des Ortes im Laufe des 20. Jahrhundert näherbringt, denn bald wurde in Bergvik auch Papiermasse hergestellt, entwickelte sich die chemische Industrie und es entstand ein elektrisches Kraftwerk. Durch die Verbindung von schriftlichen Dokumenten, Fotos und Geräten, die hier einst eingesetzt wurden, gehört das Museum zu einer absolut sehenswerten Einrichtung die dabei hilft einen Teil der industriellen Geschichte Schwedens zu verstehen.

In den letzten Jahren hat sich das Museum auch zu einer Galerie besonderer Art entwickelt, denn lokale Künstler versuchten die Geschichte Bergviks auch in Gemälden festzuhalten, die nun ein fester Bestandteil des Museums sind. Die Bedeutung dieser früheren Fabrik und heutigen Kultureinrichtung wird noch bisweilen unterschätzt, da um diese Zeit mehrere Chemiker Sulfatverfahren entwickelten, im Gegensatz zu Ekman jedoch unter einem wissenschaftlichen Aspekt, während der schwedische Chemiker auch an Maschinen arbeitete um die Papierherstellung zu revolutionieren. Das Museum ist während der Sommerzeit kostenlos zu besuchen.


25. November 1620: Gustav II. Adolf geht eine politische Ehe ein
25. November 1786: Anders Magnus Strinnholm und die schwedische Geschichte
25. November 1909: Oscar Fredrik Wijkman, der „Gottvater“ von Västerås
25. November 1994: Ein Katastrophenkrankenhaus in Stockholm
25. November 2010: Die letzte Reise der HMS Visborg (A265)

Copyright: Herbert Kårlin

Mit Stena Line nach Schweden

Dienstag, 24. November 2015

Der Schauspieler und Sänger Sven-Bertil Taube

Sven-Bertil Taube kam am 24. November 1934 als Sohn von Evert Taube und Astri Taube in Stockholm zur Welt und besuchte die Beskowska Schule, die er jedoch noch vor seiner Hochschulreife verließ um an der Cherry Lawn School in Connecticut eine entsprechende Prüfung abzulegen. Allerdings hatte Taube wenig Interesse an einem Studium, denn bereits in den USA nahm er eine Schallplatte mit traditionellen schwedischen Volksliedern auf und 1956, zurück in Europa, nahm er in Madrid Gitarrenstunden beim spanischen Gitarristen und Komponisten Quentin Esquimbre.

Als Sven-Bertil Taube 1958 nach Schweden zurückkehrte, bereitete er sich ein Jahr lang auf die Prüfung der Schauspielschule des Dramaten vor, wo er 1959 als Schüler aufgenommen wurde. Nur ein Jahr später stand Taube auf der Bühne des Dramaten, wobei sich der Schauspieler jedoch nicht auf eine bestimmte Art von Rollen festlegte, sondern sowohl in Dramen, als auch in Operetten und Musicals zu sehen war. Ab den 60er Jahren wechselte Taube, der bereits seit Jahren in London wohnt, zum Film, ohne allerdings wirklich eine internationale Karriere zu machen, auch wenn er mit einigen Rollen knapp davor stand.

Parallel zu seiner Karriere als Schauspieler trat Sven-Bertil Taube auch sehr früh als Sänger von Volksweisen in den Vordergrund, wobei er intimere Auftritte bevorzugte wo er Gesang, Schauspiel und Erzählkunst verbinden konnte. Als Sänger hatte Taube ab Ende der 50er Jahre einen bedeutenden Erfolg, da um diese Zeit das poetische Lied seinen Glanzzeit in Schweden hatte und Taube nicht nur Lieder seines Vaters und die bekanntesten Stücke von Carl Michael Bellman bot, sondern auch Leo Ferré und Mikis Theodorakis dem schwedischen Publikum näher brachte. Persönlich wird Taube noch heute als Frauenheld gesehen, da er mehrmals verheiratet war und auch mehrere amouröse Verhältnisse hatte, zumindest bis zu seiner Ehe mit der Tänzerin  Mikaela Rydén im Jahre 1985.


24. November 1655: Die Krönung des Königs Karl XI. In der Domkirche in Uppsala
24. November 1715: Hedvig Eleonora an der Spitze des schwedischen Reiches
24. November 1741: Ulrika Eleonora wird nach dem Tod von Karl XII. Königin
24. November 1825: Der Palast Makalös in Stockholm brennt ab
24. November 1939: Marit Paulsen, von der Arbeiterliteratur zur Politik
24. November 1944: Die Fähre S/S Hansa wird in der Ostsee versenkt
24. November 1985: Das Lustige Haus in Gröna Lund brennt ab

Copyright: Herbert Kårlin

Montag, 23. November 2015

Die schwedische Künstlerin Sigrid Fridman

Sigrid Fridman kam am 23. November 1879 als Tochter eines Försters im nordschwedischen Haparanda zur Welt und machte in der Gymnastikschule Arvedson in Stockholm eine Ausbildung zur Krankengymnastin. Nach Abschluss ihres Studiums suchte Fridman in diesem Beruf eine Arbeitsstelle in London, wo sie ab 1911 mit einem Hobby begann das ihre gesamte Zukunft ändern sollte, denn sie begann sich in einem Londoner Atelier mit Skulptur zu beschäftigen. Nur ein Jahr später entschloss sich Fridman dann eine seriöse Ausbildung zur Künstlerin zu finden und studierte vier Jahre lang Skulptur an der Académie de la Grande Chaumière in Paris.

Als Sigrid Fridman Ende 1916 nach Schweden zurückkehrte, ließ sie sich einige Jahre lang in Göteborg nieder, der Stadt, in der man noch heute mehrerer ihrer Werke im öffentlichen Raum, aber auch im Kunstmuseum, finden kann. Die bedeutendste  künstlerische Schaffenszeit kam für Fridman jedoch erst ab 1920, als die Künstlerin nach Stockholm gezogen war und auch ein intensives Liebesverhältnis mit der Schriftstellerin Klara Johanson hatte. Aus dieser Zeit stammt auch die berühmte und zu Beginn sehr diskutierte Bronzestatue von Fredrika Bremer im Humlegården in Stockholm.

Die Skulpturen von Sigrid Fridman zeichnen sich dadurch aus, dass sie ihre Werke nicht beschönigen wollte, sondern sich auf das Wesentliche konzentrierte, das eine gewisse Stärke ausdrückt und in jener Zeit in Schweden ebenso kritisiert wurde wie der künstlerische Erfolg einer Frau. Die Männerwelt Schwedens kritisierte die sehr gelungene Werk Fredrika Bremers auf das härteste und sahen keinen einzigen Zug der Frauenrechtlerin im Kunstwerk, was jedoch sehr stark damit zusammenhing, dass diese ein griechisch inspirierte Bremer des Künstlers Carl Eldt durchdrücken wollte. Kaum eines der großen Werke Fridmans fand Gnade in den Augen der männlichen Kritiker, obwohl gerade Fridman den Charakter ihrer Modelle fangen konnte und durch die etwas grobe Arbeit verstärkte.


23. November 1607: Reichsrat Mauritz Stensson Leijonhufvud
23. November 1833: Hausangestellte auf dem Lande in Schweden
23. November 1858: Albert Ranft, ein ungewöhnlicher Theaterdirektor Schwedens
23. November 1860: Hjalmar Branting verändert Schweden
23. November 1899: Der moderne schwedische Künstler Sven Eriksson
23. November 1904: Die Skansen Kronan in Göteborg
23. November 1910: Der Tod durch die Guillotine in Schweden

Copyright: Herbert Kårlin

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Sonntag, 22. November 2015

Der Schriftsteller und Regisseur Harald Molander

Als Harald Molander am 22. November 1900 in Stockholm starb, galt er als Erneuerer des schwedischen Theaters, auch wenn man heute seine Leistung weitaus weniger hochhebt wie zu jener Epoche, denn Molander hatte eine Neigung zur historischen Realität und klare Vorstellungen zum Aufbau eines Stückes, was wenig Individualität zuließ. Die Stücke, die der Regisseur auf die Bühne brachte, waren zudem gezeichnet von hohem Aufwand, relativ viel Technik und pompöser Staffage, was jedoch in dieser Zeit, als Operetten ihren Höhepunkt hatten, sehr gut beim Publikum ankam.

Harald Molander kam am 17. März 1858 in Stockholm zur Welt und wurde von seinen Eltern sehr früh zur Literatur gebracht in denen Theaterspiele im Vordergrund standen. Auf diese Wiese lernte Molander seinen asthmatischen Problemen in eine Parallelwelt zu entfliehen. 1877 begann der Regisseur ein literarisches Studium an der Universität Uppsala, das er jedoch wenig ernst nahm, denn er beteiligte sich mehr am Studententheater als an Vorlesungen und brach das Studium letztendlich auch ab um 1881 als Dramatiker mit der Komödie Rococo am Dramatischen Theater zu beginnen. Nur drei Jahre später wurde Molander dann als Regisseur am Nya Teatern in Stockholm beschäftigt und 1886 war er Direktor des Schwedischen Theaters in Helsingfors (Helsinki).

Nach mehreren Jahren an führenden Theatern wurde Harald Molander im Jahre 1898 von Albert Ranft als Direktor im Svenska Teatern eingesetzt. An diesem Theater konnte der Regisseur dann auch sein wenige Jahre vorher geschriebenes Buch En lyckoriddare dramatisieren und auf die Bühne bringen, ein Werk, das 21 Jahre nach seinem Tod von John W. Brunius mit Gösta Ekman in der Hauptrolle verfilmt wurde. Trotz dieses Erfolgs gelang es Harald Molander nicht seine beiden Träume zu verwirklichen, nämlich als überragender Literat und Dramatiker in die Geschichte einzugehen, da er sich aus den Normen der Zeit nicht lösen könnte und wenig Persönlichkeit zeigte, sondern überragende Kenntnisse und Wissen in den Vordergrund traten.


22. November 1595: Das Vadstena Kloster wird aufgelöst
22. November 1758: Carl Birger Rutström, Reichsantiquar und Medizinalrat
22. November 1844: Oscar Norén und die Entstehung des Svenska Dagbladet
22. November 1906: Ernst Josephson, der Künster des Wahnsinns
22. November 1977: Die nordschwedische Sängerin Annika Norlin
22. November 2009: Thomas Brylla, Sport im Jugendbuch und im Kriminalroman

Copyright: Herbert Kårlin

Samstag, 21. November 2015

Das Kulturhaus Väven in Umeå

Als Umeå im Jahr 2014 die Rolle der Kulturhauptstadt Europas einnahm, stand selbstverständlich auch die Kultur im Zentrum der Stadt, nicht nur in Form von zahlreichen kulturellen Veranstaltungen, die das ganze Jahr über angeboten wurden, denn am 21. November 2014 wurde auch das Kulturhaus Väven, direkt am Umeälven gelegen, eingeweiht, ein Kulturhaus, das der internationalen Kultur gewidmet sein sollte, jedoch seinen Schwerpunkt in der nordschwedischen kulturellen Entwicklung sieht. Auch die Bibliothek Umeås zog in diesem Gebäude ein.

Das sehr moderne Gebäude mit seinen vier Ebenen und einer Gesamtfläche von 24.000 Quadratmetern ist bis heute umstritten, nicht nur weil es über eine Milliarde Kronen kostete, sondern weil es sich um einen architektonischen Stilbruch innerhalb des Stadtbildes handelt und bis heute von so manchem Architekten als Plagiat eines Gebäudes in Dänemark betrachtet wird. Umeå plante das Gebäude direkt am Fluss um damit einen Stadtteil zwischen den beiden zentralen Brücken Umeås zu schaffen, umgeben von Parkanlagen und öffentlicher Kunst.

Im Väven, das eine Ableitung des Wortes väva (weben) ist, sollen sich Kulturen im Stil von vielen miteinander verwobenen Fäden treffen, was natürlich bedeutet, dass bestimmte Bereiche von Beginn an festgelegt waren, denn neben Ausstellungsräumen musste auch ein Hotel, Restaurant und Konferenzräume einen Platz finden und ein Raum für verschiedene kulturelle Veranstaltungen geschaffen werden, so das nur ein einziges Projekt wirklich herausragt, nämlich das Kvinnohistoriskt museum (Geschichtliches Frauenmuseum), das die Rolle der Frau innerhalb der Geschichte darstellt und diskutiert, ein Museum,Umeälven,Bibliothek das auch zahlreiche Aktivitäten anbieten und vor keinem Thema in Frauenfragen zurückschreckt.


21. November 1875: Der schwedische Künstler Gottfrid Larsson
21. November 1921: Die schwedische Sängerin Kristina Nilsson erobert sie Welt
21. November 1928: Esaias Tegnér der Jüngere und die Rechtschreibreform
21. November 2003: The Pirate Bay, ein Feind der Plattenindustrie
21. November 2005: Ein Tag ohne Musik in Schweden

Copyright: Herbert Kårlin

Mit Stena Line nach Schweden

Freitag, 20. November 2015

Der Pilz (Svampen) am Stureplan in Stockholm

In Schweden gibt es zwei Bauwerke, die als Svampen (der Pilz) bezeichnet werden und nahezu als Kulturgut betrachtet werden, zum einen der Wasserturm in Örebro, zum anderen der Svampen am Stureplan in Stockholm, einem wichtigen Verkehrsknotenpunkt der schwedischen Hauptstadt. Die Geschichte dieses Pilzes, der sich zu einem der bekanntesten Treffpunkte Stockholms entwickelte, geht bis zum Jahr 1937 zurück, auch wenn der Betonpilz, der am 20. November 1937 eingeweiht wurde, 1988 dem steigenden Verkehr vorübergehend zum Opfer fiel.


Der ursprüngliche Svampen am Stureplan wurde vom Architekten Holger Blom, der auch an der Planung des Verkehrsknotenpunkts Slussen beteiligt war, gezeichnet und sollte vor allem als Regenschutz für die Passagiere der Busse und Straßenbahnen dienen, die dort ihre Haltestelle hatten. So nebenbei wurde im 3,29 Meter hohen Betongebilde auch ein Kiosk eingerichtet, das heute so wenig existiert wie die zahlreichen Telefonzellen am späteren Svampen. Als Schweden 1967 auf den Rechtsverkehr überging und gleichzeitig die Straßenbahnen eingestellt wurden, verlor der Pilz seine Anziehungskraft für einige Jahre und 1988 entschied sich Stockholm das Gebilde ganz abzureißen um den Autoverkehr zu verbessern.

Obwohl der Svampen bei seiner Einweihung im Jahre 1937 sehr viele Kritiker hatte und vom Architekten Ragnar Östberg sogar als Betonklumpen bezeichnet wurde, entstand beim Abriss im Jahre 1988 eine Bürgeraufstand, denn die Stockholmer wollten nun ihren Pilz behalten. Die Stadtverwaltung gab schließlich nach und baute, allerdings um einige Meter verschoben, den Pilz wieder nach den ursprünglichen Plänen auf, was sicher auch dazu beitrug, dass der Svampen heute der bekannteste Bau Holger Blums ist. Weltberühmt wurde der Svampen schließlich kurz vor Weihnachten 2011, als Stockholm nicht nur seine neue Weihnachtsbeleuchtung einweihte, sondern auf dem Pilz eine Reklame für den amerikanischen Film Alvin and the Chipmunks enthüllt wurde.


20. November 1700: Die Schlacht bei Narva und der schwedische Sieg
20. November 1858: Selma Lagerlöf, christliche Literatur und Frauenbewegung
20. November 1858: Selma Lagerlöf erhält den Nobelpreis der Literatur
20. November 1872: Lars Johan Hierta, der Gründer des schwedischen Aftonbladets
20. November 1918: Das Schicksal des Dampfers S/S Brahe
20. November 1918: John Bauer und die Sagenwelt Schwedens
20. November 1927: Wilhelm Stenhammar: Pianist, Komponist und Dirigent
20. November 1933: Per Wästberg und die Dritte Welt
20. November 1949: Ulf Lundell, Musiker und Schriftsteller
20. November 1955: Are Waerland, der Gesundheitsphilosoph Schwedens

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Donnerstag, 19. November 2015

Fritz Herman Eriksson und die öffentliche Kunst

Fritz Herman Eriksson wurde am 19. November 1889 in Stockholm geboren und gehörte, nach seiner Hochschulreife, zu den ersten Studenten der neu gegründeten Handelshögskolan (Handelshochschule) in Stockholm an der er sein Studium im Jahre 1911 erfolgreich abschloss. Vier Jahre später wurde Eriksson vom Baumaterialhersteller Olsson & Rosenlund angestellt um im Raum Stockholm Grundstücke zu erschließen und Gebäude zu verkaufen, was gleichzeitig bedeutete, dass Eriksson Mitte des 20. Jahrhunderts eine wichtige Rolle bei der Stadtplanung Stockholms leistete.

Die Bedeutung von Fritz Herman Eriksson liegt jedoch nicht bei seiner beruflichen Haupttätigkeit, sondern bei seiner Begeisterung für die Kunst im öffentlichen Raum, die um diese Zeit in Schweden nicht vorhanden war, wenn man von den Statuen wichtiger Könige oder anderer bedeutender Personen absieht. Eriksson gelang es nämlich bei zahlreichen seiner Bauprojekte auch durchzudrücken, dass die Bauherren auch öffentliche Kunst finanzierten. Dies gehörte auch mit zum Gedanken, den Eriksson seit den 30er Jahren innerhalb des Vereins Färg och Form vertrat, deren Direktor er über mehrere Jahre hinweg war.

Verewigt hat sich Fritz Herman Eriksson indes in den Stockholmer Stadtteilen Hägerstensåsen und Västertorp, wo der Ökonom auch offiziell an der Stadtplanung beteiligt war, denn in Hägerstensåsen gelang es ihm die Stadt und die Bauaunternehmen davon zu überzeugen ein Mitbürgerhaus nach dem Modell Großbritanniens zu schaffen und in Västertorp gelang es Eriksson, der am 8. Februar 1970 in Stockholm starb, 16 öffentliche Kunstwerke unterzubringen, wenn auch auf eine sehr persönliche Weise, denn der Ökonom hatte die Skulpturen im Namen des Hägerstens Kulturvereins, den er selbst gegründet hatte, gekauft und anschließend der Stadt Stockholm zum Geschenk gemacht.


19. November 1779: Der Aufstieg des Kaufmanns Jacob Graver
19. November 1915: Joe Hill, der berühmteste Schwede Amerikas
19. November 1919: Die schwedische Kinderhilfsorganisation Rädda Barnen
19. November 1973: Fünf Ameisen sind mehr als vier Elefanten

Copyright: Herbert Kårlin

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Mittwoch, 18. November 2015

Die revolutionäre Bischöfin Caroline Krook

Caroline Krook kam am 18. November 1944 als Tochter eines Kriegsrates und einer Silberschmiedin in Stockholm zur Welt und musste sich sehr früh für eine Laufbahn innerhalb der Svenska Kyrkan entschieden haben, denn bereits 1969 wurde Krook zur Priesterin geweiht um anschließend eine bedeutende Karriere zu machen, denn 1990 wurde sie als erste Frau Schwedens zum Dompropst ernannt und acht Jahre später war Krook die Bischöfin des Stiftes Stockholm, was für die konservative Gruppe der Svenska Kyrkan allerdings ein gewisser Schock war.

Caroline Krook gehört zu den wenigen Glaubensvertretern der Schwedischen Kirche, die sehr stark von den 68-Jahren geprägt wurde und sich bei ihrer Lehre sehr wenig an die traditionellen Pfeiler der protestantischen Glaubenslehre hält. Krook hatte ihre Einstellung allerdings bereits vor der Priesterweihe gezeigt und eines der ersten Fotos nach der Priesterweihe zeigt eine sehr modern gekleidete junge Frau im Minirock, die sich mit einem Strafgefangenen in Malmö unterhält. Modernes Denken und Offenheit sollten ab dieser Zeit immer die Stärken der späteren Bischöfin sein

Sehr früh unterstützte Caroline Krook auch die Forderung Homosexueller, die eine kirchliche Ehe forderten, wobei sich die Bischöfin hier auf die Bibel berief, die sie allerdings auf ihre persönliche Weise gedeutet hatte. Nicht verwunderlich war es daher auch, dass Krook bei Stockholm Pride im Jahre 2004 die Eröffnungsrede hielt. Nur zwei Jahre später trat dann der Dompropst Stockholms zurück, da Caroline Krook die Fotoausstellung Uppenbar(a)t im Stockholmer Kulturhaus unterstützte und diese sogar mit 400.000 Kronen unterstützen wollte. Das Problem, das viele Priester der Svenska Kyrkan bei dieser Entscheidung sahen, war jedoch nicht die etwas eigenwillige Entscheidung der Bischöfin, sondern die Tatsache, dass dort Jesus als Mafiaboss dargestellt wurde und sich unter dem Kreuz eine nackte Frau befand, die den Kopf von Micky Maus trug.


18. November 1832: Adolf Erik Nordenskiöld, der Entdecker der Nordpassage
18. November 1844: Die inoffizielle schwedische Nationalhymne
18. November 1876: Der schwedische Künstler Olof Ahlberg
18. November 1888: Der schwedische Filmregisseur Gustaf Molander
18. November 1928: Der schwedische Stummfilmregisseur Mauritz Stiller
18. November 2003: Ein Super Puma stürzt vor Göteborg ins Meer

Copyright: Herbert Kårlin

Dienstag, 17. November 2015

Der schwedische Künstler Johan Stålbom

Als der schwedische Künstler Johan Stålbom am 17. November 1777 auf seinem Gut in Grebo im Östergötland starb, hinterließ er zwar zahlreiche Gemälde von Priestern, wohlhabenden Bürgern und dem Landadel, ohne damit jedoch wirklich viele bleibende Kunstwerke geschaffen zu haben, denn auch wenn der Künstler die Technik der Ölmalerei beherrschte, so hatte er Probleme dabei auch immer die richtigen Farben zu finden, beziehungsweise zu mischen, so dass viele dieser Werke etwas unnatürlich wirken. Dass Stålbom später dennoch als bedeutender Künstler seiner Zeit anerkannt wurde, verdankte er seinen religiösen Malereien.

Johan Stålbom kam im Jahre 1712 als Sohn eines Friseurs im finnischen Karis (Karjaa) zur Welt und studierte etwa ab 1733 bei Johan Pasch und Lorens Pasch dem Älteren Malerei, insbesondere Porträtmalerei. Die Spuren des Malers verlieren sich dann einige Jahre, bis sich Stålbom 1740 als Porträtmaler im Östergötland niederlässt. Der Künstler lebte ab dieser Zeit vor allem von der Auftragsmalerei, da er sich bald einen Namen als Porträtmaler gemacht hatte, auch wenn Stålbom begonnen hatte ebenfalls Miniaturen zu malen und erste Auftragsarbeiten in Kirchen annahm.

Das bekannteste Werk des Künstlers Johan Stålbom findet man auch nicht in einem Museum, obwohl einige seiner Gemälde im Nationalmuseum in Stockholm und in den Museen in Västerås und Norrköping zu finden sind, sondern in der Grebo kyrka. Stålbom hatte im Jahre 1773 kostenlos die Altartafel für die Kirche gemalt, unter der Voraussetzung allerdings, dass er einen kostenlosen Stuhl in der Kirche erhielt. Diese Altartafel ist gewissermaßen einmalig in der religiösen Kunst, da der Künstler die Kreuzigung von Jesus spiegelverkehrt malte. Wenn man vor dem Gemälde steht, entdeckt man nicht nur Maria auf der falschen Seite, sondern auch das Haupt des Gekreuzigten neigt in die traditionell falsche Richtung. Leider weiß man nicht, ob Stålbom eine seitenverkehrte Vorlage hatte oder ob er absichtlich eine spiegelverkehrte Altartafel malen wollte.


17. November 1587: Louis De Geer und die schwedische Industrialisierung
17. November 1592: König Johan III., der Bauherr Schwedens
17. November 1785: Julia Nyberg und die philanthropischen Balladen 
17. November 1862: Die Feministin und Politikerin Anna Bugge
17. November 1877: Hans Magnus Melin und die moderne Bibel Schwedens
17. November 1924: Maj-Briht Bergström-Walan, die erste Sexologin Schwedens
17. November 1967: Bo Bergman, zwischen Realismus und Belletristik
17. November 1971: 35 Jahre Hem till byn im schwedischen Fernsehen

Copyright: Herbert Kårlin

Mit Stena Line nach Schweden

Montag, 16. November 2015

Die Nobelbibliothek der Schwedischen Akademie

Kurz nachdem die Svenska Akademien (Schwedische Akademie) im Jahre 1901 das Nobelinstitut gegründet hatte, entschied sich die Einrichtung auch dafür eine Nobelbibliothek aufzubauen, die dabei helfen sollte allen Mitarbeiter der Akademie die belletristische Literatur zur Verfügung zu stellen, die dabei helfen konnte den jeweils nächsten Preisträger des Nobelpreises in Literatur zu wählen. Der Auftrag diese Bibliothek aufzubauen ging an den Literaturprofessor Karl Warburg, der sich unmittelbar an die Arbeit machte so dass die Nobelbibliothek bereits am 16. November 1901 eingeweiht werden konnte.

Genau genommen hatte Warburg bereits im Vorjahr begonnen nach Räumen für die Bibliothek zu suchen und er hatte alle großen Verlage Europas kontaktiert, obwohl die endgültigen Entscheidungen zur Einrichtung der Nobelbibliothek in Stockholm noch nicht gefallen war. Der Kontakt zu den ausländischen Verlagen war nötig, da die neue Bibliothek über möglichst viele Bücher in Originalsprache verfügen sollte, wenn möglich ergänzt durch die die schwedischen Übersetzungen. Die Arbeit ging so zügig voran, dass die Bibliothek bereits nach fünf Jahren über 15.000 Bände verfügte und 1921 der Umfang so stark angewachsen war, dass man neue Räume suchen musste. Am 1. Oktober 1921 zog daher die Nobelbibliothek in das noch heute benutzte Gebäude, das Börshuset in Gamla stan.

Auch wenn die Nobelbibliothek ursprünglich nur für die Arbeit der Svenska Akademien geschaffen worden war, öffnete man diese sehr bald auch für Wissenschaftler und Schriftsteller, die damit einen Zugang zur Weltliteratur erhalten sollten. Heute ist die Nobelbibliothek für die Allgemeinheit offen und selbst dem Fernleihsystem angeschlossen, so dass man die Bücher von jeder Bibliothek Schwedens aus erhalten kann, bis auf einige wertvolle Ausgaben, die nur im Börshuset gelesen werden können. Heute organisiert die Nobelbibliothek auch Vorträge und Seminare für Buchhändler und Bibliothekare und spielt damit eine wichtige Rolle in der Weiterbildung im Literaturbereich.


16. November 1779: Pehr Kalm, ein Apostel des Botanikers Carl von Linné
16. November 1785: Johan Gottschalk Wallerius und die schwedische Landwirtschaft
16. November 1912: Volksbildung wird in Schweden zur Arbeiterbewegung
16. November 1940: Albert Engström, Humor als Ausdrucksmöglichkeit
16. November 1944: Expressen, die Zeitung gegen den Nationalsozialismus
16. November 1969: Die heutige Jakobskirche in Stockholm 

Copyright: Herbert Kårlin

Sonntag, 15. November 2015

Der Komponist und Psalmendichter Joël Blomqvist

Joël Blomqvist kam am 15. November 1849 als Sohn eines Schneiders in Stockholm zur Welt und entschied sich nach Abschluss der Grundschule eine Ausbildung zum Polsterer zu machen. Mit 19 Jahren fand er in diesem Beruf auch eine Anstellung in Uppsala, wo er sich mit der Arbeitsaufnahme auch der Erweckungsbewegung anschloss und sich einen Ruf als Organist und als Leiter des Chores machte, sich aber auch mehr und mehr dem Predigen zuwandte, einer Tätigkeit, die ihm in der Staatskirche Schwedens verschlossen war.

Bald verbrachte Joël Blomqvist seine Wochenenden damit die Dörfer um Uppsala zu besuchen um dort religiöse Schriften zu verkaufen und als Prediger für die Erweckungsbewegung aufzutreten. In den folgenden Jahren verlagerte sich die Arbeit Blomqvists nach Gävle und später auch nach Stockholm und Motala, was insbesondere mit seiner Arbeit als Polsterer zusammenhing, da die religiöse Aktivität, der sich auch seine Frau anschloss, nicht bezahlt wurde und nur den Weg zum Himmel öffnen konnte.

Ab wann Joël Blomqvist begann Psalmen zu schreiben und die Musik dazu zu komponieren, ist unbekannt, aber da er im Laufe seines Lebens über 400 religiöse Lieder schrieb und die meisten davon auch vertonte und in Buchform veröffentlichte, muss er spätestens bei seinem Aufenthalt in Uppsala damit begonnen haben. Die Lieder Blomqvists gingen nahezu um die ganze Welt, wobei er nicht nur im Psalmenbuch des Jahres 1986 mit drei Liedern verewigt wurde, sondern seine Werke auch in den Gesangsbüchern der Missionskirche, jenem der Heilsarmee und jenen mehreren Freikirchen Schwedens einzogen. Joël Blomqvist starb am 30. Oktober 1930 in Kullerstad im Östergötland.


15. November 1668: Göran Josuæ Adelcrantz und der Fall eines Hofarchitekt
15. November 1776: Per Henrik Ling, der schwedische Vater der Gymnastik
15. November 1817: Frans Suell, ein schwedischer Kaufmann mit neuen Ideen
15. November 1859: Der schwedische Prinz Oscar (Bernadotte)
15. November 1945: Von Anni-Frid von Abba bis zur Prinzessin Reuss
15. November 1959: Tomas Staffan Riad, Mitglied der Svenska Akademien 

Copyright: Herbert Kårlin

Visit Göteborg!

Samstag, 14. November 2015

Die schwedische Schauspielerin Magda Holm

Magda Holm wurde am 14. November 1898 als Tochter eines Seglers und Werftbesitzers in Gamleby bei Kalmar geboren und  wuchs in einer typischen Familie von Sportseglern auf, denn sie musste, wie ihre Brüder, sehr früh alles lernen was mit dem Segelsport zu tun hat und war bereits als kleines Mädchen teilweise mehr auf dem Wasser als am Land. Es ist daher auch nicht verwunderlich, dass Holm mit zu den schwedischen Pionieren gehört, die im weiblichen Segelsport Erfolge zeigten um den Frauen des Landes den Weg in den bis dahin nun von Männern dominierten Sport zu öffnen.

Auch wenn Magda Holm ab ihrem zehnten Lebensjahr eine große Aufmerksamkeit beim Segeln erwarb und mehrere Rennen gewann, so ist sie heute mehr als Schauspielerin bekannt. Nach ihrer Konfirmation und dem Schulabschluss in Västervik ging Holm nach Dänemark um dort die Schauspielerei zu erlernen. Ihr Vater, der um diese Zeit bereits Segelboote baute, hatte selbst versucht, wenn auch ohne Erfolg, im Jahre 1890 Schauspieler zu werden, weswegen er den Wunsch seiner Tochter voll unterstützte. Nach ihrer Rückkehr aus Dänemark wurde Magda Holm in die Schauspielschule des Dramaten in Stockholm aufgenommen, wo sie ihre Ausbildung bereits nach drei Jahren mit den bestmöglichen Noten abschloss und 1917 als Schauspielerin beschäftigt wurde.

Magda Holm kam beim Publikum sehr gut an und hatte nach drei Jahren ihre ersten Hauptrollen. Holm war jedoch auch vom Film angezogen und spielte 1924 in nicht weniger als drei Filmen eine Hauptrolle, neben einer Hauptrolle im Vasateatern. Während die Kritiker einige der Filme in denen Holm spielte, verrissen, so lobten sie dennoch die schauspielerische Leistung und Natürlichkeit der Schauspielerin. Magda Holm wurde damals eine große Karriere vorausgesagt, was sich dann jedoch nicht verwirklichte, denn Holm, die am 6. Oktober 1982 in Kalmar starb, entschied sich gegen Hollywood, da dies nicht ihrer Vorstellung vom Leben entsprach und spielte 1932 in ihrem letzten Film, um nach ihrer Ehe mit Gunnar Andersson nur noch Ehefrau zu sein.


14. November 1802: Jakob von Engeström und der Mord an Gustav III.
14. November 1907: Astrid Lindgren, von Pippi Langstrumpf bis zu Emil und Ronja
14. November 1907: Astrid Lindgren und ein erfundenes Schweden
14. November 1908: Sigvard Nilsson-Thurneman, der Anführer der Salaligan
14. November 1948: Kristina Lugn, Poesie und Drama einer Außenseiterin
14. November 1994: Die nordländische Modeschöpferin Paula Fahlander
14. November 2004: Der Tag des Käsekuchen (Ostkakans dag) in Schweden

Copyright: Herbert Kårlin

Freitag, 13. November 2015

Der Schauspieler, Zeichner und Liedertextschreiber Johan Jolin

Als Johan Jolin am 13. November 1884 auf Lidingö starb, hatte er eine Karriere als Schauspieler, Zeichner, Schriftsteller, Autor von Textbüchern und Schreiber von Liedertexten hinter sich, aber dennoch nie im Beruf arbeiten können, der am besten zu ihm gepasst hätte, denn das Kabarett und die Stand-up-Comedy gab es um diese Zeit noch nicht und Komiker wie Jolin mussten sich daher andere Ausdrucksmöglichkeiten suchen, insbesondere das leichtere Theater.

Johan Jolin war am 28. Dezember 1818 als Sohn eines Hausmeisters in Stockholm zur Welt gekommen, wobei sich seine humoristische Ader bereits während des Studiums an der Universität Uppsala bemerkbar machte, da er sich dort weniger um seine Studien kümmerte, dafür eine bekannte Figur im amüsanten Leber der Studenten war, da er spontan reimen konnte und bei studentischen Schauspielen Zeitgeschehen und Humor auf ideale Weise vereinte. Dies war auch der Grund warum er, unter anderen, von Erik Gustaf Geijer, Carl Jonas Love Almqvist und Lars Johan Hierta ermuntert wurde in diesem Stil fortzusetzen.

Unmittelbar nach Abschluss seines Studiums im Jahre 1845 begann Johan Jolin am Königlichen Theater zu arbeiten, wobei es ihm gelang die Geschäftsführer davon zu überzeugen nicht nur sein eigenes Stück En komedi vorzuführen, sondern auch noch den bekannteste Schauspieler, Axel Wapensköld, für die Hauptrolle zu erhalten. Allerdings hatte er sich selbst die interessanteste Rolle vorbehalten, denn trotz Nebenrolle konnte er hier die Rollen mehrerer verschiedenen Figuren übernehmen, was ihm die Zukunft als Schauspieler garantierte, denn immerhin blieb Jolin dann 20 Jahre lang dem Königlichen Theater verbunden und er stieg bis zum Leiter der Schauspielschule auf. Als sich Jolin dann vom Theater zurückzog, widmete er sich ganz der erst humoristischen Literatur, später dem Roman. Auch wenn diese Romane sogar als Feuilleton in den Dagens Nyheter und im Aftonbladet veröffentlicht wurden, so geschah dies mehr auf Grund seines Namens als der literarischen Leistung, denn der Nachteil von Jo Jo, wie er zahlreiche Publikationen zeichnete, war, dass er sich nie längere Zeit konzentrieren konnte und daher oft den Faden verlor.


13. November 1748: William Chalmers, Gründer der Technischen Hochschule
13. November 1782: Esaias Tegnér, Aufstieg und Fall einer schwedischen Legende
13. November 1872: Die größte Sturmflut der Geschichte Skånes
13. November 1918: Werner Aspenström und die Poesie der 40er Jahre
13. November 1931: Der Vatertag in Schweden
13. November 1951: Der schwedische Filmregisseur Georg af Klercker
13. November 1994: Die Entscheidung für den Europabeitritt in Schweden

Copyright: Herbert Kårlin

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