Freitag, 26. Februar 2016

Die schwedische Künstlerin Fanny Brate

Fanny Brate kam am 26. Februar 1861 unter dem Namen Fanny Ekbom als Tochter einer Hofbuchhalters in Stockholm zur Welt. Nach Besuch der Mädchenschule Klara Strömberg bereitete sich Brate an der Slöjdskolan auf ein künstlerisches Studium vor und gehörte 1879, im Alter von 18 Jahren, mit zu den ersten Frauen die an der Kunsthochschule in Stockholm aufgenommen wurden, auch wenn diese Ausbildung noch in von Männern separaten Räumen stattfand. Nach Erhalt der königlichen Medaille für ihre Leistungen setzte Brate 1887 ihr Studium an der Académie Colarossi in Paris fort, und machte, dank eines Stipendiums, eine Studienreise in mehrere europäische Städte.

Gegen den Jahrtausendwechsel findet Fanny Brate den Stil mit dem sie später am bekanntesten wurde, mit Schilderungen aus dem bürgerlichen Leben jener Epoche. Brate vermittelt mit ihren Gemälden ein idealisiertes und glückliches Familienleben der gehobenen Schicht Schwedens, was auch dazu führte, dass das Gerücht aufkam sie habe Carl Larsson bei der Wahl seiner Motive inspiriert. Die Bilder sind farbenstark und nahezu impressionistisch von Licht durchsetzt. Auf zahlreichen ihrer Gemälde kann man auch die eigenen Kinder entdecken, die ein beliebtes Motiv der Künstlerin sind.

Fanny Brate gehört zu den wenigen Künstlerinnen ihrer Zeit, die auch nach ihrer Ehe weiterhin an ihrer künstlerischen Karriere arbeiteten und dabei sogar ihre Aktivität ausdehnte, denn sie nahm aktiv an den Debatten über die Ausbildung von Kindern teil und illustrierte nach ihrer Ehe mehrere Kinderbücher, wobei Mormors eventyr den größten Erfolg hatte und in mehreren Ländern erschien. Brate malte jedoch nicht nur das Familienleben, sondern auch Portraits, Landschaften und Stillleben. Fanny Brate findet man heute, unter anderem, im Nationalmuseum in Stockholm. Drei Jahre nach dem Tod von Fanny Brate am 24. April 1940 organisierte das Nationalmuseum auch eine posthume Ausstellung der Künstlerin mit 126 ihrer Werke.

Copyright: Herbert Kårlin

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